Melotron - Brüder EP

Review

Galerie mit 7 Bildern: Melotron - M'era Luna 2015

Der eigentlich für Mitte 2001 geplante Full-Length Nachfolger zum letzten Melotron Album FORTSCHRITT folgt nun in Form der mir vorliegenden 7-Track EP namens BRÜDER. Wie schon bei der letztjährigen EP-Auskopplung E.P. Sode 3 liefert das Neubrandenburger Trio abermals exzellente Arbeit ab und weiss annähernd auf ganzer Linie zu überzeugen. Deutschsprachiger Synthie-Pop, mal melancholisch, mal heiter und sporadisch unmißverständlich kritisch, wie man es eben von Andy, Edgar und Kay gewohnt ist, erwartet den Hörer, verpackt in 7 Tracks und einem optisch schlichten Artwork. Den Anfang macht der Titelsong „Brüder“, welcher in Zusammenarbeit mit Dennis von den Labelmates In Strict Confidence entstanden ist, eindeutig dessen Handschrift trägt und das absolute Highlight dieser EP darstellt. „Wohin (willst du gehen)?“ klingt dann wieder unmissverständlich nach Melotron, allen voran dank Andys emotionalem Gesang. „Idiotentest“ verwundert anfangs mit Schrummel-Gitarren und dürfte wohl als das „härteste“ Melotron Stück in die Bandgeschichte eingehen. Auch hier gibt es nichts auszusetzen. „Sie ist…“ stellt für mich die einzige Schwachstelle dieser 36 Minuten dar, allerdings lassen die zwei folgenden Tracks „Wohin – monoton“, sowie „Weltenkonstrukteur“ diese kleine Schwäche schnell vergessen, bevor der geniale „Brüder“ Club-Cola-Mix die Scheibe mehr als würdig abrundet. Ein weiteres Lob verdient sich das Trio dafür, dass man auf BRÜDER nicht mit etlichen, meist überflüssigen Remixen um sich schmeisst, sondern dem Fan ausschließlich beim Titeltrack eine interessante, alternative Version anbietet.

28.10.2001

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