Melmak - The Only Vision Of All Gods

Bisher war mir der Name MELMAK – wenn auch mit ‚c‘ – lediglich als Heimatplanet von ALF ein Begriff. Um es gleich vorwegzunehmen: Dieser Kontext ist wesentlich unterhaltsamer als das, was die in der Biscaya ansässige Band auf „The Only Vision Of All Gods“ serviert – und mit „unterhaltsamer“ beziehe ich mich ausdrücklich nicht (nur) auf den Sitcom-Charakter der Kultserie.

Diese frühe Feststellung ist angesichts des viel versprechenden Albumtitels, dem schicken Artwork und Songtiteln wie „Tigers Of Platinum“, „Antimatter“ oder „Saturn“ schon irgendwie enttäuschend. Leider kann der Zweier meine Erwartungen nur sehr unzureichend erfüllen – zu lasch, zu wenig zwingend klingt das Stoner / Sludge-Gebräu in den zehn Songs plus Interludium. Ich habe zuletzt in meinem Review zu COMET CONTROLs „Comet Control“ (welches stilistisch in einem gänzlich anderen Bereich liegt) die Vermutung geäußert, dass die Musik in eineinhalbfacher Geschwindigkeit deutlich spannender wäre – eine ähnliche Ahnung plagt mich fast während der gesamten 41 Minuten von „The Only Vision Of All Gods“. Die tiefen Gitarren sind insgesamt einfach zu träge, zu behäbig – was ja durchaus ein Stilmittel sein kann, dafür aber müssten die Motive ausladender sein, der Sound gewaltiger.

So jedenfalls plätschern die Songs dahin, weisen zu wenig Dramaturgie auf, können mich zu selten wachrütteln. Dass das Interludium „High Level Of Water & Celsius“ mit seinen feinen elektronischen Spielereien die stärksten Momente des Albums beinhaltet, ist dabei irgendwie symptomatisch. Schade.