Mekigah - The Serpent's Kiss

Review

Es ist wirklich nicht leicht zu beschreiben, welchem Stil sich die Australier MEKIGAH verschrieben haben, oder besser gesagt, es ist kaum möglich, einen konkreten Stil für diese Band zu definieren. Festhalten lässt sich auf jeden Fall, dass die Musik von MEKIGAH um die Themen Doom-, Symphonic-, Dark- und Gothic Metal herum aufgebaut ist. Hinzugegeben wird noch jeweils eine Prise Prog, Ambient, Folk und Classic und fertig ist das edle Gebräu. Diese Vielfalt allein weist schon darauf hin, dass vorliegendes Album keine leichte Kost darstellt.

Äußerst vielschichtig gehen die Musiker auf ihrem Debüt „The Serpent’s Kiss“ zu Werke. Der Metal Observer hat MEKIGAHs Musik als ein neues Zeitalter des Gothic Metal betitelt und ich denke, man kann das tatsächlich so stehen lassen. Toll zu hören ist, dass diese Band wirklich eigenständig klingt, was man heutzutage leider immer seltener feststellen kann. Dabei machen es die Musiker von Down Under einem keineswegs einfach. Die Stücke sind vielseitig, teilweise ausufernd angelegt und mit- und ineinander verwoben. „The Serpent’s Kiss“ sollte deshalb übrigens unbedingt an einem Stück gehört werden, da die Lieder thematisch aufeinander aufbauen und sich durchweg ergänzen.

Das im Jahre 2010 veröffentlichte Album ist mit seinen 18 Stücken sehr melodisch gehalten, dabei aber immer tragend, schwer und melancholisch verspielt, klassisch angehaucht, was sich besonders am weiblichen Klargesang festmachen lässt. Der männliche Gesang ist mit einer Folk-Seele belegt, die sehr schön und edel anmuted. Instrumental spielen MEKIGAH zwischen einer Art symphonischer Zerbrechlichkeit und düsteren, fast schon sakralen Arrangements hin und her und trotzdem trumpfen sie auch immer wieder mit metallischer Härte auf. Ein wirklich gelungenes musikalisches Schauspiel, könnte man sagen; eine Art metallisches Folk- und Metal-Musical, ohne Kitsch und überzogenem Gedüdel.

Als Debütalbum ist „The Serpent’s Kiss“ in seiner eigenen Art herausragend, besonders im Hinblick darauf, dass die Band nicht nur um Eigenständigkeit bemüht ist, sondern diese auch hörbar spielend erreicht. Dass das Material dabei nicht unbedingt auf Anhieb ins Blut geht liegt meines Erachtens nicht an der mangelnden Qualität der Musik, sondern an der Herangehensweise und Umsetzung der musikalischen Themen, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Das, was MEKIGAH mit ihrem Sound ausdrücken wollen, will verstanden werden und anspruchsvolle Dinge lassen sich halt oft nicht auf Anhieb ergründen. Somit ist „The Serpent’s Kiss“ ein Album, mit dem man sich lyrisch wie musikalisch intensiv auseinandersetzen sollte, nein, muss.

Beziehen kann man das Album über Aesthetic Death oder direkt bei der Band.

10.08.2012

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