Die Welt ist noch nicht untergegangen – dafür sprach am Morgen des 22.12.12 die gängige Kneiftaktik. Ja, ich lebe noch und Puls ist ebenfalls noch da. Mittlerweile gibt es aber noch einen weiteren Anhaltspunkt, der mir hundertprozentig versichert, dass wir noch immer auf der alten Erde verweilen. Demzufolge ist Repeating Rogga Johansson wieder da, und das auch noch mit einer seiner ansprechenderen Kapellen. Die Idee zu MEGASCAVENGER ist noch relativ frisch und offenbarte mit “Songs Of Flesh (Part I)“ im vergangenen Jahr bereits den ersten Vorgeschmack, der durchaus gewissermaßen meinen Nerv treffen konnte.
Das Projekt des schwedischen Workaholics aus Gamleby charakterisiert sich im Besonderen dadurch, dass der Bandkopf einen ganzen Haufen Gastmusiker aquirierte, die der Band und dessen Output neuen Pepp verpassen sollte. Folglich machten die beiden EP-Stücke “Deathobsessed“ und “No Haven For The Sane“ bereits einen unheimlich rohen Eindruck und klangen schon allein von der Ausrichtung nicht nach typischem Johansson-Durchschnitt. Die beiden Songs haben ebenso ihren Weg auf das Albumdebüt “Descent Of Yuggoth“ gefunden, gehören allerdings leider zu den besten Tracks auf der Platte.
Auf Vollspielzeit kränkelt Alleinmusiker Rogga nämlich einmal mehr an seiner alten Krankheit, zu wenig musikalische Besonderheit herstellen zu können. “Nihilisticon“ kommt zwar noch mit einer spannenden Dynamik daher und verfügt mit dezenten Melodieanteilen über einen netten, auflockernden Touch, trotz Daseinsberechtigung als wuchtige Dampframme. Doch dann wird es leider charakteristisch in diesem Sinne, als dass sich “Descent Of Yuggoth“ genau in jene Reihe einordnet, die Johansson dummerweise hauptsächlich beackert. Denn bereits der Titeltrack verfängt sich in jenen oft gehörten Stilmitteln, die man sich zwar immer wieder geben kann, aber schon längst niemanden mehr aus den Schlappen hauen. Die standardmäßige Schwedenwalze eben.
Die Hoffnung, es könnte auch einen Einfluss auf das Songwriting haben, dass hier unter anderem Dan Swanö (u.a. DEMIURG), Paul Speckmann (u.a. MASTER) oder Marc Grewe (u.a. MORGOTH) am Mikrophon standen, stand ich sicherlich nicht alleine da, doch das war leider Fehlanzeige. Selbst die Gesangeseinflüsse der Gäste halten sich im Vergleich zu den beiden Vorgeschmäckern äußerst im Rahmen und müssen tatsächlich erstmal identifiziert werden. Folglich handelt es sich hierbei insgesamt um kein schwaches Album, aber die erhoffte Sprengung des gehobenen Durchschnittsniveaus bleibt aus.
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