Megan Lanes erster Europa-Release „Sounding The Animal“ ist in der Diskografie bereits ihr viertes Album. Seit ihrem noch stark Country-lastigen Debüt „Purple And Blue“ von 2004 hat sich die Kanadierin über die beiden folgenden Longplayer „Wrapped In Plastic“ (2006) und „Bow & Drill The Spark“ (2009) mehr und mehr in Richtung Rock mit Pop-Melodien und Elektronik-Elementen bewegt. Um den Kessel mit diesem siedend heißen Gebräu führt eine kreischende, klirrende, sich ekstatisch windende Gitarre einen wahren Veitstanz auf.
Diese Entwicklung findet nun auf „Sounding The Animal“ ihren vorläufigen Höhepunkt. Bereits der zweite Song „Cabin In The Woods“ klingt wie Kristeen Young in Punk oder Taylor Swift auf Ecstasy. Electronica rules! Überragend gemacht, da gibt’s nix! Gerade deshalb ist unverständlich, daß etwa „Romantic To Me“ mit Elektronik überhaupt nicht funktioniert. Da zerstört sie den Zauber! Erst danach, ab „Coyote/Wolf“, scheint ein Ruck durch das Album zu gehen, sich „Sounding the Animal“ zu seiner vollen Größe aufzurichten. Spannung und Intensität nehmen deutlich zu. „Soul Becomes A Ghost“ wühlt mit einem indianisch klingenden Riff – das es zuvor bereits bei „Hungry“ zu hören gab, allerdings nicht so packend – direkt in deinen Eingeweiden. Ja, das ist moderner Rock!
Eine Sonderstellung unter den 12 Songs nehmen die beiden Balladen „What These Walls Hold“ und „Coyote/Wolf“ ein. Akustisch, mit Megan Lanes vibrierenden Vocals im Mittelpunkt, ansonsten sehr zurückhaltend, brodelt vor allem „Coyote/Wolf“ unter der Oberfläche. Das Highlight auf „Sounding The Animal“! Und dazu immer wieder diese brennende Klampfe, die den Liedern jedoch stets genügend Luft zum Atmen lässt. Darauf kann man aufbauen!
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