Mittlerweile ist es neun Jahre her, dass Alexx Wesselsky und Noel Pix MEGAHERZ verlassen haben. Dennoch konnte sich die Band bisher nicht aus dem Schatten ihrer Vergangenheit lösen. Mit ihrem siebten Studioalbum “Götterdämmerung“ wagt sie jetzt aber einen neuen Anlauf in diese Richtung.
Wie auch schon auf den beiden Vorgängern “Heuchler“ und “5“ offenbart das Material schnell jene musikalischen Differenzen, die 2003 zum Split geführt haben. Während Alexx und Noel mit ihrer neuen Band EISBRECHER konsequent das musikalische Erbe der Frühzeit von MEGAHERZ fortsetzen, hat sich diese Combo weiterentwickelt. Vor allem Anzahl und Verwendung von elektronischen Elementen, die dem Hörer vielleicht aus Industrial oder Dark Wave bekannt sind, haben stark zugenommen und stellen mittlerweile ein gewisses Alleinstellungsmerkmal dar. Auch die Melodieführung ist wesentlich melancholischer geworden, was nicht zuletzt auch an der massenhaften Verwendung von Moll-Akkorden und den immer tiefer werdenden Riffs liegt.
Wenn die Musik wie bei dieser Band so sehr auf den Gesang ausgerichtet ist, muss sich der mittlerweile nicht mehr ganz so neue Vokalist Lex Wohnhaas auch den Vergleich mit seinem Vorgänger gefallen lassen. Und diesen verliert er leider. Denn Alexx hatte ein stark ausgeprägtes kreatives Talent im Songwriting, mit welchem sein Nachfolger nicht im selben Maße gesegnet ist. Ritter reimt sich nun einmal nicht auf Samariter, auch wenn Lex das nicht zu verstanden haben scheint. Auch geht seinen Texten diese gewisse lyrische Finesse ab, welche die frühen MEGAHERZ-Werke ausgezeichnet hat. Selbstverständlich hat das Quintett schon immer extreme Themen angesprochen. Aber Alexx hat es dann doch besser verstanden, diese gekonnt in Worte packen. Bei Lex hat der Hörer meist das Gefühl, er wolle einfach nur schocken. Dabei ist er ein guter Sänger, dessen Stil irgendwo zwischen Till Lindemann (RAMMSTEIN) und dem letzten Einhorn (IN EXTREMO) liegt. Zusätzlich kann er eine ganze Schippe mehr Rotz auspacken als der EISBRECHER-Vokalist und im Song “Feindbild“ zeigt er sogar Sprechgesang der Marke FALCO. Leider beweist er diese Qualitäten aber viel zu selten, so dass am Ende wohl fast jeder Fan sagen würde, Alexx habe besser zu der Band gepasst.
Und so haben es MEGAHERZ auch 2012 nicht geschafft sich endlich freizuschwimmen und ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Zwar ist die musikalische Weiterentwicklung seit 2003 mehr als greifbar und auch durchaus gelungen. Aber Lex müsste sich endlich trauen, seinen eigenen Weg zu gehen und eventuell auch noch mal einen kleinen Kurs im Texte schreiben belegen.
Eure Meinung in Ehren, aber ich finde trotzdem eine kraftvolle, gelungene
Scheibe … und nicht jeder Hörer braucht die „Anzahl an elektronischen Elementen“
Und die stänigen Vergleiche mit Eisbrecher-Alex langweilen langsam !
Lasst euch doch mal was neues einfallen !
Ich weiß ja nicht, welche Vorstellung manche Leute von Rezensionen haben, aber einen Vergleich zum Vorgänger zu kritisieren ist mal arg… langweilig? Die Rezension spricht haargenau das an, was für die Band >Megaherz festhalten: Er kann einfach nicht texten. AABB nervt irgendwann einfach. Langweilig. Quasi. Si?
ein gutes megaherz album! die rezension ist voll daneben. autor bitte setzen, das war nichts.