Ein Urgestein der Neuen Deutsche Härte meldet sich zurück: MEGAHERZ veröffentlichen diese Tage mit „Erdwärts“ eine neue EP.
Der erste Track „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ startet mit sanften, an einen Rummelplatz erinnernden Synthies, bevor es in typischer NDH-Manier harte Gitarren und stampfende Beats auf die Ohren gibt. Textlich gesehen ist der Song allerdings eine große Enttäuschung. Sowohl die Strophen als auch der Refrain wirken sehr eintönig und wenig ideenreich. Ob MEGAHERZ den Song bewusst einfach gehalten haben, damit ihn die Fans live gut mitsingen können, sei mal dahingestellt. Dennoch ist es schade, dass ausgerechnet dieser Song das Aushängeschild der Platte geworden ist.
Dass es die fünf MEGAHERZ-Jungs aus München deutlich besser können, zeigt „Ist das verrückt?“. Ein Lied, welches sich mit der Angst vor einer immer chaotischer werdenden Welt beschäftigt, ist nicht nur ein passendes Statement zur derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Lage, sondern zeigt auch die lyrischen Fähigkeiten von Sänger Lex Wohnhaas. Der brachiale Sound unterstreicht den Text hierbei eindrücklich und macht den Song zum absoluten Highlight.
Während „Glorreiche Zeiten“ in totaler Belanglosigkeit untergeht, überzeugt „Einsam“ durch sein interessantes textliches Konzept. Eine Trennung aus der Sicht des Verlassenden zu schildern und dabei noch Salz in die Wunden des trauernden Ex-Partners zu streuen („Hör auf zu jammern!“), verleiht dem Song ein hoch emotionales und zeitgleich boshaftes Flair.
Abgerundet wird die EP durch Neuauflagen von zwei Bandklassikern: „Teufel“ und „Jordan“, die auf „Erdwärts“ mit klarem Sound und erstmals mit der Stimme von Lex Wohnhaas vertreten sind. An dieser Stelle wird auf einen Vergleich mit den älteren Versionen verzichtet. Kurzum: Die Songs überzeugen in neuem Gewand und sind gut gelungen.
Schlussendlich ist „Erdwärts“ eine gute EP – nicht mehr und nicht weniger.
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