Der Avantgardecharakter des schwedischen Thrash/Speed/Black-Metal-Trios MEFISTO und der Kultstatus ihrer vor 30 Jahren veröffentlichten Demos wurden bereits ausgiebig gewürdigt. Ihr Comebackalbum „2.0.1.6.“ klang jedoch in großen Teilen wie von einer anderen Band, was nach der langen Zeitspanne zwischen den Veröffentlichungen nicht weiter verwunderlich ist, hat sich doch seitdem in der Musikwelt einiges getan. Das Album war nicht uninteressant, atmete aber eben auch nur selten den Geist des Neuen und Unbekannten.
MEFISTO: Avantgardeband von einst
Daran hat sich auch auf dem neuen Album „Mefisto“ nur wenig geändert: Geblieben ist der massive Sound mit den schweren (und im Vergleich zu früher deutlich langsameren) Riffs und dem bollernden Bass sowie dem heiser gebellten Gesang. Das ist einigermaßen stumpf, wird aber immer wieder durch melodische und klassische Interludien aufgebrochen. Ihre Instrumente beherrschten die Musiker schon damals, und daran hat sich nichts geändert. Zudem hat LG Petrov von ENTOMBED (A.D) auf „Let Go Of Life“ den Gesang übernommen, was man deutlich hört und dem Song gut tut.
Echte Highlights sind auf „Mefisto“ rar gesät
Echte Highlights sind auf dem Album aber rar gesät: Neben dem genannten „Let Go Of Life“ gehört das zunächst langsam schleichende „Draconia“ mit dazu, ebenso das abschließende „Mefisto (Anno 1892)“. Das ist im Grunde genommen nur ein mysteriös gerauntes Un-Glaubensbekenntnis über gezupften Gitarren, aber ein sehr stimmungsvolles. Die anderen Songs sind nicht schlecht, bleiben aber auch nicht großartig im Gedächtnis hängen. Somit zehren MEFISTO ein wenig von ihrem undergrundigen Namen, ohne grundlegend neue Impulse setzen zu können.
Kommentare
Sag Deine Meinung!