Medusa's Child - Damnatio Memoriae

Review

MEDUSA’S CHILD waren mir schon mit ihrem letzten Werk „Immortal…Mind Cohesion“ aufgefallen, das allerdings bereits sieben Jahre zurückliegt. Die Vermischung von Power Metal, Progressive Metal, leichten Gothic-Anleihen und einem dezenten ethnischen Touch war stimmig und konnte sich auch von Genre-Standards abheben. Auf dieser Linie machen MEDUSA’S CHILD nun mit ihrem aktuellen Album „Damnatio Memoriae“ weiter.

Man kann es stilistisch und musikalisch als die Fortführung von „Immortal…“ sehen. Verbessert hat sich dabei die gesangliche Leistung von D.C. Crow, die beim letzten Auftritt manchmal noch Anlass zur Kritik gab. Heuer erinnert er mich mitunter an eine Mischung aus Andy B. Franckh (BRAINSTORM) und R.D. Liapakis (MYSTIC PROPHECY). Nur bei den Höhen hapert es manchmal noch etwas, ansonsten hat Crow an seiner Ausdruckskraft ordentlich gearbeitet.

Die oben genannte Genre-Mixtur ist erhalten geblieben. Dabei verstehen sich MEDUSA’S CHILD auf das Halten einer gelungenen Balance zwischen Anspruch und Eingängigkeit. Die Arrangements sind oft komplex und vielseitig, die Melodien gehen durchaus in die Tiefe und dennoch machen sich die Hooks schnell in den Gehörgängen breit.
Lyrisch liegt dem Album als Hauptthema die Geschichte der indianischen Kultur Nordamerikas zugrunde, und insbesondere das Problem deren systematischen Zerfalls in den letzten Jahrhunderten.

Es wird durchweg ein gutes Songwriting-Level gehalten. Da zuweilen Kompositionen, Abschnitte und Melodien aufeinander aufbauen und miteinander als Kombination erst ihren wirklichen Reiz entfalten, sind spezifische Anspieltipps nicht leicht zu nennen. Mit „Unchained Soul“, „Children Of The Sun“, „Destiny“ und „Damnatio Memoriae“ habe ich dennoch einige favorisierte Stücke gefunden. Doch ist es auch kein Fehler, das gesamte Album, und die intensive Atmosphäre, die es erzeugt, auf sich wirken zu lassen.

Im Fazit ist „Damnatio Memoriae“ ein gutklassiges und vielseitiges Werk, das nach der langen Wartezeit von einer weiteren Steigerung MEDUSA’S CHILDs zeugt. Freunde von ebenso tiefgründigem wie einprägsamem Progressive Power Metal liegen hier genau richtig.

28.05.2010

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