Medeia - Abandon All
Review
Spinefarm Records scheinen ein gutes Händchen zu haben. Denn mit MEDEIA wird eine weitere hochwertige Band nach STRAIGHT LINE STITCH dieses Jahr das Interesse der Metalcore-Fans auf sich ziehen, so souverän wie die zehn Songs von „Abandon All“ klingen. Der mir vorliegende stellt bereits den dritten Output der Band dar. Nach dem Vorgänger „Cult“ hat man sich anscheinend bewusst drei Jahre Zeit gelassen, um weiter am Sound feilen zu können, was sich als vollkommen lohnenswert herausstellt.
MEDEIA bewegen sich zwar größtenteils im Metal/Hardcore-Lager, verleihen ihrer Musik jedoch durch gut vorgetragene Samples Tiefgang. Dafür zuständig ist, ebenso wie bei BLEEDING THROUGH“, eine Frau. Letztgenannte dienen sicherlich auch als Inspirationsquelle, nimmt man deren mittlerweile langjährigen Erfolg zum Anlass, spielerisch ähnliches zu verzapfen. Ein paar Deathcore-Einflüsse, atmosphärische Parts und technischer Anspruch geben ihr Übriges dazu. Durch den Verzicht auf Breakdowns gelingt es, dem überdrüssigen Genre durchaus ein Beinchen zu stellen. Geschadet hätte der ein oder andere aber nicht, versucht man doch ständig, die Songs konsequent aufzubauen. Ein Zusammenbruch durch einen Moshpart hätte vielleicht ab und an ein Highlight erbracht; ein Fehlgriff ist dieses fehlende Stilmittel keinesfalls. Man fährt vielmehr eher die HEAVEN SHALL BURN – Schiene, was sich vor allem gesanglich zeigt. Dort entsteht immer wieder der Eindruck, man habe sich die Shouts bei deren Frontmann Marcus abgeschaut.
Letztendlich bleibt zu sagen, dass es MEDEIA definitiv gelungen ist, eine in sich stimmige Scheibe aufzunehmen. Stellt sich lediglich noch die Frage nach der Eigenständigkeit der Band. Viele Riffs kommen einem irgendwie bekannt vor. Mein persönlicher Vorschlag: einfach ‚mal andere Skalen verwenden. Und einen vernünftigen Artwork – Designer einstellen. Das sieht ja grauenhaft aus.
Anspieltipps: „The Burning“, „The Undistinguished Name“
Medeia - Abandon All
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Death Metal, Hardcore, Melodic Death Metal, Metalcore, Modern Metal |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 40:37 |
Release | |
Label | Spinefarm Records |
Trackliste | 1. We All Fail 2. Suffocation Diuturnal 3. The Ultimate Disconnect From Humanity 4. In Motionless Decay 5. The Burning 6. Abandon All 7. Stigmata 8. The Will To Dominate 9. The Undistinguished Name 10. Centurions |