Mechanical God Creation - Cell XIII

Review

Das in der Toskana gelegene Pisa ist nicht gerade für Perfektion bekannt – ist das Wahrzeichen der 87.000-Einwohner-Stadt doch der 55 Meter hohe Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert, der mit einer Schieflage von fast vier Grad wohl das bekannteste schiefe Gebäude der Welt ist. MECHANICAL GOD CREATION haben Teile der Aufnahmen für ihr Debüt “Cell XIII“ in den West Link Studios in eben dieser Stadt aufgenommen und das Ergebnis ist ähnlich weit entfernt von Vollkommenheit wie das Wahrzeichen Pisas. Aber im Gegensatz zum Schiefen Turm dürfte es dem Quintett aus Mailand mit seiner Musik so gut wie unmöglich sein, zu weltweiter Berühmtheit zu gelangen.

Neun Liedchen lang gibt es von den Italienern höchst durchschnittlichen Death Metal mit extrem starkem Core-Einschlag und ohne eigenes Gesicht auf die Ohren – auf die Gitarrenarbeit bezogen glaubt man manchmal, einer trendig-angebiederten und blutleeren Version von DEATH zu lauschen (wobei es eigentlich ein Frevel ist, diese beiden Bands auch nur irgendwie miteinander in Verbindung zu bringen). Hier und da überraschen MECHANICAL GOD CREATION zwar mit ein paar halbwegs passablen Momenten, sie bewegen sich oftmals aber schon an der Grenze zwischen Belanglosig- und Nervigkeit. Dass sich mit Shouterin Lucy eine Dame hinterm Mikro die Ehre gibt und dabei eine völlig austauschbare Performance abgibt, macht die Sache natürlich nicht besser. Das hingegen macht immerhin Gitarrist Simo, wenn er dem Geschrei der Frontfrau mit tiefen Growls gegenüber tritt. Wieder muss man sich fragen: Was sollen und wollen stetig zunehmend weibliche Wesen als Sängerinnen im Extreme-Metal-Bereich? Mit ganz wenigen Ausnahmen – etwa Lori Bravo von den göttlichen NUCLEAR DEATH – haben die Damen es leider einfach nicht so wirklich drauf. Wie sollten sie auch, eine Frau verfügt nun einmal in aller Regel nicht über die Stimmgewalt eines Mannes. Oftmals scheint also doch die erhoffte gesteigerte Aufmerksamkeit der Primärantrieb für eine derartige Besetzung des Platzes hinterm Mikro zu sein.

MECHANICAL GOD CREATION haben nichts im Gepäck, was ihr Debüt empfehlenswert machen würde. “Cell XIII” ist nie wirklich brutal, keine drei Funken abwechslungsreich, nur ganz selten passabel, musikalisch als auch optisch vollkommen identitätslos und weit von dem Punkt entfernt, an dem man irgendetwas Positives über das Album äußern möchte. Aber wie wäre es hiermit: Es gibt viel zu tun für die Truppe.

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08.07.2010

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