Meat Loaf - Braver Than We Are

Review

Kurz notiert

Eine Frechheit sondergleichen, die uns Jim Steinman und MEAT LOAF mit “Braver Than We Are” hier unterjubeln wollen. Auf der einen Seite Steinman, der sich bei diesem Album kompositorisch konsequent schlecht selbstzitiert. Dort Herr Aday, der gesanglich nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Es ist schon bezeichnend, wenn die Backgroundsängerinnen/Duettpartner mehr Substanz in der Stimme haben als der eigentliche Protagonist. MEAT LOAF hat seinen Platz in der Geschichte des Rock absolut verdient und war in der Vergangenheit sicher auch einer der besten Sänger des Planeten, aber das ist lange vorbei. Was die Platte aber wirklich zum Ärgernis werden lässt, ist das ständige Aufwärmen von alten Stücken, das Steinman schon seit jeher betreibt. Und wenn das schon nicht reicht, vergeht er sich an Fremdmaterial. SISTERS OF MERCYs “More” hat eine solche Verunstaltung jedenfalls nicht verdient (selbst dann nicht, wenn Steinman den Song ursprünglich komponiert hat). Unter dem Strich bleibt “Braver Than We Are” Rohstoffverschwendung, auch wenn uns das heroische Covermotiv anderes suggerieren möchte.

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02.12.2016

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1 Kommentar zu Meat Loaf - Braver Than We Are

  1. Andi sagt:

    Inklusive Bonus-Tracks knapp 80 Minuten Spielzeit!
    Songs von Jim Steinman!
    Ein Cover, das dezent an die alten Großtaten erinnert!
    Was kann schon schief gehen?

    Na ja… fast alles!

    Meat Loafs Stimme ist leider am absoluten Tiefpunkt angelangt. Ihm fehlt die Power, die Range und leider zum Großteil auch der Ausdruck, der seine Stimme in der Vergangenheit zu so etwas großartigem gemacht hatte. Oftmals sind die Teile seiner Duettpartnerinnen deutlich beeindruckender dargeboten, als die Parts von Herrn Aday selbst. Teilweise gleicht seine Darbietung mehr einem Sprechgesang. Na ja, wieder ein Musiker der seinen Zenith überschritten hat und der seinem alten Erfolg hinterher läuft… kennt man ja. Wäre nicht so tragisch, wenn zumindest die Musik passen würde…

    Und BÄM! Auftritt Jim Steinman!
    Der ist nämlich einfach so dreist und macht genau das, was er bereits seit 20 Jahren macht. Er nimmt seine alten Songs, arrangiert die um und verkauft sie als neue Stücke. „Skull of our Country“ z.B. enthält das halbe „Total Eclipse of the Heart“ von Bonnie Tyler. „Godz“ kennt man vom Tanz der Vampire-Musical, „More“ ist ne schwache Cover-Version eines alten 90er-Jahre-Steinman-Hits der Sisters of Mercy und „Loving you’s a dirty Job“ ist nochmal 1:1 von Bonnie Tyler ausgeliehen…

    In der Handvoll tatsächlich neuer Songs – von welchen übrigens genau zwei Stück wirklich überzeugen können! – finden sich dann noch etliche weitere Steinman-Typische Selbstzitate und leider mittlerweile nur allzu bekannte Melodiebögen und Gesangslinien… Ich meine… wie oft hat denn z.B. ein Steinman-Interpret in der Vergangenheit schon „Icicles instead of tears“ gecried? Tja…

    Was bleibt, ist das sehr starke – wenngleich ebenfalls mit Selbstzitaten durchzogene – „Going all the way is just the start“ und das anfangs etwas ungewohnte, am Ende aber doch überzeugende „Speaking in tounges“. Dazu noch ein paar unauffällige Filler… Nicht genug für einen ehemaligen Rock-Titanen. Mit viel, viel, viel gutem Willen könnte ich mich zu drei Punkten durchringen, aber da die Platte während dem Verfassen der Zeilen nebenher lief und ich mich erneut über die Unzulänglichkeiten, Schwächen und die unendlichen Selbstzitate aufregen musste gibt es zwei Punkte.
    Für mich eine der größten musikalischen Enttäuschungen der letzten Jahre!

    2/10