Mean Streak - Metal Slave

Review

MEAN STREAK lassen auf ihrem Debut „Metal Slave“ die NWoBHM wiederauferstehen und verbinden das Retro-Feeling mit einem modernen Sound. Herausgekommen sind eingängige, zielgerichtete Songs, die aber nur stilistisch diesen old-School-Touch haben. Ansonsten hebt eine glasklare Produktion die Hooklines, das vielseitige Gitarrenspiel und die Melodien noch besser hervor.

Stilistisch ist das nicht alles reiner Heavy Metal. MEAN STREAK wandern auch gelegentlich auf Hardrock-Pfaden. Parallelen dabei sehe ich zu Bands wie RAINBOW, 220 VOLT, SCORPIONS oder SINNER. Diese Stücke zeichnen sich dann durch besonders einprägsame Konstrukte und catchy Refrains aus. Wenn die Metal-Anteile überragen, gehen die Vergleiche mehr zu JUDAS PRIEST, ACCEPT und skandinavischen Vertretern dieser Ära wie OZ, HEAVY LOAD oder TORCH. MEAN STREAK vereinen aber auch gekonnt beide Genres, was sowohl eingängige wie dynamische Kompositionen hervorbringt.

Die Schweden lassen sich zwar von diversen Vorbildern inspirieren, bringen aber auch ihre eigenen Ideen in den Sound ein. Die Stücke sind allesamt nicht schlecht und machen sich flott in den Gehörgängen breit. Es fehlen zwar noch wirkliche Highlights mit individuellem Wiedererkennungswert, doch insgesamt sind MEAN STREAK schon auf dem richtigen Wege.
Songs wie „Sin City Lights“, „Eyes Of A Stranger“, „Battle Within“, „Carved In Stone“ und besonders die Hymne „Metal Slave“ wissen durch ihre Melodien, die straighten Konstrukte und schön heraus gearbeiteten Höhepunkte zu gefallen. Dabei klingen die Stücke wie astrein in den 80ern komponiert und später mit zeitgemäßem Sound überarbeitet. Man kann MEAN STREAK das Händchen für ein Old-School-Songwriting nicht absprechen.
Auch technisch gibt es nichts zu meckern, wobei das variable Gitarrenspiel heraussticht. Das etwas rauchige Organ von Andy La Guerin ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, doch er kann viel Ausdruckskraft und Power in den Gesang legen, und auch die Ausflüge in die Höhen meistert er ganz gut.

Old-School-Fans lege ich dieses Werk besonders ans Herz. MEAN STREAK lassen den Spirit der NWoBHM sehr gekonnt wiederauferstehen. Sie liefern mit „Metal Slave“ einen wirklich guten Einstand ab, der zukünftig auf noch mehr hoffen lässt.

24.09.2009
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