Ursprünglich als kleines Nebenprojekt von Mark Jansen (EPICA), gemeinsam mit Jack Driessen und Sander Gommans (beide ex-AFTER FOREVER) ins Leben gerufen, wuchs MAYAN schnell zu einem kleinen Allstar-Projekt der holländischen Metal-Szene heran. Frank Schiphorst (SYMMETRY, MARCEL COENEN & FRIENDS, CHRISTMAS METAL SYMPHONY) ersetzte Sander an der Gitarre, Ariën van Weesenbeek (EPICA, ex-GOD DETHRONED), Isaac Delahaye (EPICA, ex-GOD DETHRONED) und Jeroen Paul Thesseling (PESTILENCE, OBSCURA) komplettierten das feste Line-Up. Für die cleanen Vocals auf dem Debüt “Quarterpast” konnten zudem Floor Jansen (REVAMP, ex-AFTER FOREVER), Simone Simons (EPICA) und Henning Basse (SONS OF SEASONS) sowie die italienische Opernsängerin Laura Macrì gewonnen werden. Nuclear Blast fanden schnell Gefallen an MAYAN und gaben ihnen eine Label-Heimat, über die nun besagtes Debüt veröffentlicht wird.
Und damit haben Nuclear Blast bestimmt keinen Fehler gemacht, denn “Quarterpast” ist unglaublich vielseitig, beeindruckend, geradezu außergewöhnlich geworden und zudem technisch auf verdammt hohem Niveau. Mächtige, kraftvolle, düstere Gitarrenwände walzen brachial, doch nie unkontrolliert oder stumpf, sondern stets feinstens durchdacht und präzise, alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt, unterstützt von Jansens aggressiven Growls, die meiner Meinung nach jedoch etwas ausdrucksstärker hätten sein dürfen. Teils kurz durchbrochen, teils ergänzt wird dieses Konstrukt von episch-bombastischen, sehr dominanten, aber nie zu aufdringlichen Keyboard- und Orchester-Arrangements, die mit dem Riffing perfekt zu einem homogenen Ganzen verschmilzen. Feine, mal sehr eingängige, hymnische (“Symphony Of Aggression”, “Mainstay Of Society”), mal geheimnisvolle, befremdliche (“War On Terror”) Melodien bahnen sich ihren Weg durch die dichte Soundlandschaft, von einem brutalen Riff oder einem verstörenden Gitarren-Solo mal in die Enge getrieben, von Keyboard oder Gesang jedoch stets wieder hervor gelockt.
Einziger kleiner Wermutstropfen sind die vielen verschiedenen Stimmen, die auf “Quarterpast” zum Einsatz kommen. Zwar verbieten die Einzelleistungen der Vokalisten ausnahmslos jede Form der Kritik, doch dadurch, dass nahezu jeder Titel von einer anderen Stimme präsentiert wird und auch innerhalb der Songs variiert wird, ist “Quarterpast” zwar extrem abwechslungsreich, hier und da geht jedoch einfach der rote Faden verloren und das Album verliert einen Hauch seines inneren Zusammenhanges.
Dies schmälert den überaus positiven Gesamteindruck, den “Quarterpast” hinterlässt, jedoch kaum. MAYAN ist mit ihrem Debüt sogleich ein kleines Meisterwerk geglückt, das auf jeden Fall seine Zeit braucht und auch noch an kleineren Schwächen leidet, das Genre-Fans jedoch sicher die Hände über dem Kopf zusammen schlagen lassen wird.
„[…] unglaublich vielseitig, beeindruckend, geradezu außergewöhnlich […]“ – Bitte beweisen, danke! Das Album klint matschig produziert, stilistisch zusammengewürfelt, die weiblichen Vocals passen überhaupt nicht ins Klangbild. Austauschbarer Möchtegern-Death Metal mit symphonischen Elementen als Alibi-Innovation getarnt. Gähn, da scheiß ich auf die vielen „großen“ Namen, wenn dabei so ein langweiliger Mist rum kommt!