Mit Allstar-Power zu einer besseren Welt. Das Line-Up von MAYAN liest sich, wie das who-is-who der Symphonic-Metalszene. Mit Ex-Musikern von DELAIN, AFTER FOREVER und EPICA sollte die Diskussion über die musikalische Klasse beendet sein, bevor sie überhaupt richtig gestartet wurde.
Episch und todbringend – MAYAN
Ursprünglich als kleines Nebenprojekt geplant entwickelte MAYAN ein beachtliches Eigenleben. So konnten mit Floor Jansen (NIGHTWISH) und Simone Simmons (EPICA) namhafte Gastsängerinnen gewonnen werden. Das Besetzungskarussell drehte sich weiter und nach einigen Irrungen und Wirrungen scheint sich nun eine feste Band formiert zu haben.
Ihren kompromisslosen Symphonic Death Metal zocken die Herren jedenfalls gekonnt und fordern den Zuhörer direkt zu Beginn heraus. „The Rhythm of Freedom“ ist eine gut siebenminütige Nummer, die an Bombast kaum zu überbieten ist. Der Songverlauf hält zu jedem Zeitpunkt die ein oder andere Überraschung bereit, sodass keine Langeweile aufkommen kann. Ein packendes Gesangsduett bei „Tornado of Thoughts – I don’t think therefore I am“ nimmt den Käufer in die Abgründe der menschlichen Seele, ehe das epische „Saints Don’t Die“ die Erlösung verheißt.
Nachdem auch diese Hürde genommen wurde, erreichen wir „Dhyana“, die höhere Bewusstseinsebene in der klassischen Meditation. Hier spielt das menschliche Ego und seine Gedanken keine Rolle mehr. Passend dazu präsentiert sich der Song mit sirenenhaften Gesang. Diese neue Erfahrung muss natürlich gefeiert werden und was würde dazu besser passen, als ein echtes Brett? „Rebirth from Despair“ bringt alles Notwendige für eine Grenzerfahrung mit. Satte Double-Bass Drums, knallharte Vocals und ein Rhythmus, der definitiv das Haupthaar zum Schütteln bringen wird.
Die CD nimmt weiter Fahrt auf und entwickelt sich zu einem Vergnügen, das allerdings genossen werden will. Die Tracks sind derart detailreich, dass ein einziger Hördurchlauf nicht reicht, um diese geballte Kraft vollständig zu erkennen und wertzuschätzen. Ein wuchtiger Höhepunkt ist zweifelsohne „The Illusory Self“. Allerdings sollte man auch hier etwas Freizeit mitbringen. Fast zehn Minuten pures Gedresche, das sicher zum Besten gehört, was der Symphonic Death Metal derzeit zu bieten hat. Ganz anders präsentiert sich „Satori“. Sanft, fast spielerisch zeigen die Musiker, dass auch Balladen gut zu ihrem Repertoire passen. „Set Me Free“ setzt dieser klanglich abwechslungsreichen Wut schließlich einen Schlusspunkt. Brachial und kompromisslos geht dieses besondere Album würdig zu Ende.
Keine Ego-Spielereien, nur grandiose Musik – „Dhyana“
MAYAN hauen einen echten Meilenstein raus. Die Songverläufe sind derart detailliert, dass der geneigte Zuhörer bei jedem Hördurchlauf neue Stärken erkennen kann. Hier ist Spaß garantiert, vorausgesetzt man nimmt sich die Zeit, um die Klänge vollständig in sich aufnehmen zu können. Diese Achterbahnfahrt solltet ihr nicht verpassen.
Review von Fabian Bernhardt
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