Handgemachtes, ästhetisch ansprechendes Coverartwork mit dämonischen Kreaturen und Totenschädeln, verschnörkeltes Logo und obendrauf lange, okkult anmutende Liedtitel wie „Beneath The Sovereignty Of Al-Ghul“ oder „Terminus I – The Burning Offal Of Hinnom“ – so mag man seinen Death Metal gerne verpackt wissen.
Und der recht positive Eindruck scheint nicht zu täuschen, das zu drei Vierteln aus CRYPTBORN-Mitgliedern bestehende Finnen-Quartett MAVETH schwingt auf seinem Debüt „Coils Of The Black Earth“ die angeschwärzte Old-School-Keule fast eine Stunde lang ohne faule Kompromisse: Düster-dichte Sechssaiterwände und gelegentliches Tremolo-Picking, voluminöses, aber etwas farbloses Geröhre und Doublebass-dominierte Schlagzeugarbeit formen bei dreckigem, an eine klassische skandinavische Frühneunziger-Produktion angelehnten Klang ein laut voranpolterndes Ungetüm. Die zehn relativ langen Lieder verfransen trotz ihrer Nicht-Linearität kaum, behalten trotz häufig wechselnder Motive und dank mancher nahtlos eingeflochtener Tempoverschleppung und -wiederaufnahme meist Schwung und zunächst auch eine gewisse Spannung.
Doch obwohl einige wenige hypnotische („Sating Echoes“) oder unheimlich aufheulende („Coils Of The Black Earth“) Gitarrenläufe für ein gewisses dunkles Flair sowie kleine Widerhaken sorgen und zwei der Kompositionen gar das „Hymn“ im Namen führen, fehlen der Scheibe ebensolche: echte, mächtige Death-Metal-Hymnen, die aufgrund besonderer Wesenszüge, aufgrund ihrer durch was auch immer hervorgerufenen Über-Momente, deutlich aus den Abertausenden gesichtslosen gescheiterten Schöpfungsversuchen herausstechen. Auch zwei, drei andersartige Einschübe, in denen frische, auflockernde Ideen Platz hätten finden können, hätte „Coils Of The Black Earth“ definitiv nötig gehabt, denn über die zu lange, 57-minütige Distanz setzt MAVETH-Debüt mit seinem zwar wuchtigen, aber auch gleichförmigen Finnen-Todesblei alter Schule einfach zu wenig Akzente.
Kommentare
Sag Deine Meinung!