Matt Skiba And The Sekrets - Kuts

Review

Seit fast zwanzig Jahren steht der amerikanische Gitarrist und Sänger Matt Skiba dem ALCALINE TRIO als Frontmann vor, das ja vor allem das Pop-Punk-Genre beackert hat. Mit seiner Soloformation MATT SKIBA AND THE SEKRETS veröffentlicht er jetzt sein zweites Album „Kuts“, und das ist aufgrund seiner stilistischen Ausrichtung überraschend: „Kuts“ (Skiba hat eine Vorliebe für den Buchstaben „K“) ist ein Nostalgietrip zurück in die späten Siebziger und frühen Achtziger, in die Zeit des Post-Punk und der New Wave, eine Zeit, die er als Jahrgang 1976 eher am Rande mitgenommen haben dürfte. „Kuts“ ist eine Verneigung vor GARY NUMAN (man beachte allein das Albumcover) und vor DAVID BOWIE, dessen „Heroes“ mehr als einmal durch die Songs schimmert.

Zu diesem Zweck hat er sich mit Produzent Rob Schnapf zusammengetan, dem Skibas Hauptband weitgehend unbekannt war und der sich demnach unbeeinflusst dem neuen Projekt widmen konnte. Und das Experiment ist gelungen – „Kuts“ verweist als Gesamtpaket in die genannte Zeit, vor allem durch die Gesangsharmonien und die Sounds, wohingegen das Gitarrengrundgerüst von „Kuts“ vergleichsweise zeitlos ist.

Die Songs? Der jubilierende Opener „Lonely And Kold“ geht sofort ins Ohr, bei „She Wolf“ dürfte die jüngere Generation an die unzähligen nachfolgenden Pop-Punk-Bands denken, „Krazy“ ist vergleichsweise relaxt, das sehnsüchtige „Hemophiliak“ einfach schön, und der Rausschmeißer „Vienna“ (die Ähnlichkeit zu einem der bekanntesten Songs aus den Achtzigern dürfte Absicht sein) eine unschuldige Hymne auf der Akustikgitarre an den „concrete sky“. Als Nostalgietrip ist „Kuts“ jedenfalls sehr zu empfehlen, dessen einziges Manko die kurze Spielzeit ist – knapp 32 Minuten Albumlänge waren jedenfalls selbst zu Zeiten des Vinyls und des Post-Punks eher die Ausnahme.

15.06.2015

- Dreaming in Red -

Exit mobile version