Mastodon - Call Of The Mastodon

Review

Galerie mit 15 Bildern: Mastodon - European Tour 2019 in Hamburg

„Auf ’ner schönen grünen Wiese liegt ein großer grauer Berg,
streckt die Beine in den Himmel, neben ihm da steht ein Zwerg.
Nein der Zwerg, das ist ja Otto und der Berg ein Elefant…“
Also… ungefähr so sollte man sich doch den Ruf des elefantösen MASTODONs vorstellen…
Töröh!

Wer dann seine olle Kiosk Kassette mit dieser CD hier vertauscht, hat allerdings Pech gehabt. Kein Benjamin und kein Otto… weit und breit. Dafür vier irre Amerikaner, die Karla Kolumna für den Berliner Fernsehturm halten.
Und da die sich gerade in Richtung Warner verabschieden und das Kultlabel Relapse verlassen haben, werden noch gleich ein paar Reste verwertet.

Neben den bis dato offiziell noch nicht veröffentlichten Songs aus den Anfangstagen gibt es die ganze „Lifesblood“ EP von 2001 noch einmal auf die Ömme, allerdings sind die Songs soundtechnisch noch ein wenig poliert worden, so dass sie wesentlich kräftiger und einen Zacken transparenter aus den Boxen hüpfen als die EP Ausgaben, bei denen vor allem der Gesang leicht im wütenden Geklopfe unterging.
Und bereits die Frühwerke hatten es in sich, zeigen sie doch klar auf, welch Talent die Band seit jeher besitzt. Zwar sind die Stücke auf den Alben „Remission“ und „Leviathan“ noch durchdachter und abwechslungsreicher, doch solche Perlen wie „Deep Sea Creature“ oder gar das fetzige „Slickleg“ zeigen doch ganz eindeutig auf, welche Marschrichtung MASTODON von Anfang an eingelegt hatten. Die Mucke war dabei allerdings noch mehr an Thrash, stellenweise gar an Grindcore angelehnt und somit freilich kompromissloser und härter. Technisch waren die Jungs schon damals unantastbar, wobei vor allem Schlagwerker Dailor mit seinen charakteristischen und gleichsam aberwitzigen Rolls und Snaredemontagen sehr zu gefallen weiß.

Und wer ohnehin auf solche zum Teil sehr unterschiedliche Bands wie NEUROSIS, SLAYER, METALLICA, RUSH, BOTCH und LETHARGY (bei denen die Hälfte der Elefantösen bereits Saiten bzw. Felle quälten) steht, kann sich dieses Dokument der Anfänge der vier Kerlchen bedenkenlos zulegen.
Wenn… nun, wenn er die EP nicht ohnehin schon sein Eigen nennt. Denn ganz ehrlich gesagt, hätte man von Relapse, zumal das Label mit der sehr lohnenden „The Workhorse Chronicles“ DVD einen würdigen Abschied ihrer Starcombo begangen hat, doch etwas mehr erwarten dürfen, als neun aufgemotzte Songs, die sicherlich alle eine hohe Klasse besitzen, zur Hälfte aber schon bekannt sind. Die ein oder andere Live-Version hätte da eher Sinn gemacht.

Trotz allem ist die Platte neben Neueinsteigern, die zur EP in besserem Sound noch vier „neue“ Tracks dazubekommen, den Komplettisten und bedingungslosen Fans sicherlich zu empfehlen.
In diesem Sinne: Töröh!

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28.03.2006

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