Masters Of Reality - Flak N Flight

Review

Das letztjährige MASTERS OF REALITY-Studioalbum „Deep In The Hole“ schlug ein wie eine Bombe und toppte alle bisherigen Verkaufszahlen der Band, was ich persönlich nicht ganz nachvollziehen konnte, da in meinen Augen nur ca. die Hälfte des Songmaterials dem Standard, den sich ein Genie wie Chris Goss selbst setzen muss, gerecht wurde. Natürlich folgte auf dieses Album eine ausgedehnte Europatournee. Das Line-Up, das das bärtige Schwergewicht dafür um sich geschart hatte, wurde dafür wieder jenem Standard gerecht und dürfte als beste MASTERS OF REALITY-Besetzung aller Zeiten jedem Freund der rockigen Klänge aus der Wüste Tränen der Freude in die Augen getrieben haben. Mit von der Partie waren neben Goss und Drummer John Leamy noch mit Josh Homme und Nick Oliveri die halben QUEENS OF THE STONE AGE. Dass diese Konzertreise für alle, die ihr beiwohnen durften, ein unvergessliches Highlight gewesen war, muss man nicht extra erwähnen. Mit „Flak ‚N‘ Flight“, das während einigen Konzerten der Tour mitgeschnitten worden ist, werden jetzt auch alle diejenigen bedient, die die Meister der Realität vor knapp einem Jahr verpasst haben. Die Setlist glänzt vom ersten bis zum letzten Moment, zumal man vom aktuellen Studioalbum mit „Deep In The Hole“, „Third Man On The Moon“ und „High Noon Amsterdam“ wirklich nur die starken Stücke zum Besten gegeben hat, die sich nahtlos zwischen Knaller wie „Time To Burn“, „Rabbit One“, „John Brown“ oder den obligatorischen Hit „She Got Me (When She Got Her Dress On)“ einreihen. Natürlich geht bei derartig staubig-intensiven Jamsessions mal das eine oder andere daneben, was aber selbstbewusst so stehen gelassen wurde. Somit wird auf diesem Livedokument das authentische Feeling einer großartigen, innovativen, musikalischen Reise transportiert, die irgendwann Ende der 60er beginnt und erst im neuen Jahrtausend endet. Nämlich genau dann, wenn die CD zu Ende ist. Diese Zeit des mentalen und körperlichen Verharrens währt jedoch nur kurz, denn man kommt nicht umhin, erneut die Play-Taste zu drücken und dieser Melange aus PINK FLOYD, BLACK SABBATH und erdigen Stoner-Klängen ein weiteres Mal zu lauschen, bevor man stilgerecht mit dem RAMONES-Cover „Cretin Hop“ einmal mehr ins zuckersüss-vernebelte Nirwana entlassen wird. Für Fans ist „Flak ‚N‘ Flight“ ein obligatorischer Pflichtkauf und für Freunde aller genannten Bands eine äußerst warme Empfehlung. Und wieder betätige ich den Play-Knopf…

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23.10.2002

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