Seit ihrer letzten Langrille „Welcome To the Western Lounge“ sind mittlerweile zwei Jahre ins Land gezogen. Nun veröffentlichen Masters Of Reality mit „Deep In The Hole“ ihr viertes Studioalbum. Ihr neues Output ist erneut sehr experimentell ausgefallen und irgendwo zwischen Black Sabbath und den Harmonien der Beatles zu Revolver- und Sgt. Pepper’s-Zeiten angesiedelt. Das ist auch der Grund, warum einem dieses Album am Anfang überhaupt nicht zugänglich ist. Erst nach mehreren Hördurchläufen finde einige Stücke den Weg ins Gehör des Konsumenten. Meist sind dies die teils sehr guten, teils durchschnittlichen Wüstenrocknummern wie “ Third Man On The Moon“, „A Wish For A Fish“, „Highnoon Amsterdam“ oder „Shotgun Son“. Die Highlights dieses Albums sind aber mit Sicherheit das ruhige, depressive „Counting Horses“, das einen richtiggehend fesselt, und das lustige Titelstück, das seine volle Wirkung garantiert nicht verfehlt, wenn man in Partylaune und tanzfreudig auf einem Biertisch steht. Doch leider gibt es auch einige Tracks, die sich einem überhaupt nicht öffnen und erschließen wollen oder einfach nur unmotiviert aus den Boxen plätschern wie das langsame, von einschläferndem Gesang getragene „Major Lance/Scatagoria“ oder das langweilige „Roof On The Shed“. An der Produktion dieser Platte gibt es nichts auszusetzen. Verantwortlich dafür zeichnet sich Masters Of Reality-Mastermind Chris Goss höchstpersönlich, der auf diesem Gebiet kein Unerfahrener ist. Er war es, der z. B. Kyuss auf Meilensteinen des Stonerrock wie „Sky Valley“ oder „…And The Circus Leaves Town“ ihren einzigartigen Sound verpasste. Auch konnte Chris Goss eine illustre Schar von Gastmusikern für diesen Silberling gewinnen. Bei einigen Songs musizieren u. a. Josh Homme (Queens Of The Stone Age, Ex-Kyuss), Mark Lanegan (Screaming Trees) oder Troy van Leeuwen (A Perfect Circle) in den Diensten der Realitätsmeister. Alles in allem ist „Deep In The Hole“ ein Album mit vielen Hochs und einigen Tiefs geworden, das jedoch keinem Stonerrock-Fan, der experimenteller Musik gegenüber aufgeschlossen ist, weh tun dürfte.
tja. der gute chris hätte eher mal die beiden letzten alben (also einschliesslich diesem hier) zu einem zusammengefasst, wenn ich mir die recht geringen spielzeiten und so manchen ausfall ansehe. das wäre ein überalbum geworden. so ist es nur ein weiteres album, das zur hälfte spitzensongs führt, die andere jedoch zum teil langweilt. muss aber mal wieder die eigenständigkeit und den mut zum experiment anerkennen, sowie die erstklassige, innovative produktion!