Master - The Spirit Of The West

Review

Galerie mit 11 Bildern: Master - Vallenfyre - Tour 2014

Ist dieser Mann eigentlich tot zu kriegen? Nein, wahrscheinlich nicht. Die Rede ist von einem der Death Metal-Urväter und wohl dem Inbegriff von Undergroundverbundenheit, die Rede ist von Paul Speckmann. Seit geschlagenen 21 Jahren ist er nun schon in der Szene unterwegs, versorgt selbige mit extremem Old-School-Stoff, ignoriert geflissentlich alle Trends und moderne Strömungen…und keine Ende ist in Sicht. Das nötigt einem schon Respekt ab, auch wenn es zuweilen schwer war, bei seinem ganzen Wust aus Bands (KRABATHOR, ABOMINATION, MARTYR, DEATHSTRIKE, etc.) den Durchblick zu behalten. Doch MASTER gab es immer und wird es wohl auch immer geben. Irgendwie ist es schon cool, wie es Speckmann auch 2004 mit Unterstützung von zwei Musikern der hoffnungsvollen tschechischen Thrash-Band SHAARK ((Link)) noch schafft, seine unverfälschte Old-School-meets-MOTÖRHEAD-Rock-N-Roll-Attitüde zu vertonen. War das letzte Werk „Let’s Start A War“ (2002) ein urwüchsiges Thrash-Geschoss, widmet sich Speckmann auf „The Spirit Of The West“ wieder verstärkter seiner todesmetallischen Ader. Machen wir es kurz: Die elf Eigenkompositionen versprühen den von MASTER gewohnten, kompromisslosen Undergroundcharme fernab jeglicher Trendanbiederung. Mehr aber leider auch nicht. Entwicklung oder Abwechslung? Fehlanzeige (ausgenommen „Another Day In Phoenix“ wegen der arschgeilen Vocals). Die Songs untereinander wirken austauschbar. Einzig das coole JOHNNY CASH-Cover „Ring Of Fire“ mindert die Variationsarmut. Das komplette Album hat Paul übrigens jenem begnadeten, letztes Jahr unglücklicherweise verstorbenen Musiker (R.I.P.) gewidmet. Und der auf den ersten Blick pro-amerikanische Titel kippt nach Betrachtung der Texte ganz schnell ins Gegenteil, typisch Speckmann halt. Ein Herr Bush dürfte zumindest kein großer MASTER-Fan sein, auch wenn er den letzten Albumtitel „Let’s Start A War“ viel zu wörtlich genommen hat. Bleibt unterm Strich also ein durchschnittliches Death Metal-Werk mit einem Highlight, das sich jedoch wegen der Coverversion und seines greifbaren Old-School-Feelings einen Bonus Punkt verdient hat. Speckmann ist schließlich ein Original und kein stumpfer Nachahmer.

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05.05.2004

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