Mastabah - Quintessence Of Evil

Review

PRRRRRRR! Die getriggerte Snare fräst wie Bob der Baumeister. So klingt polnische Wertarbeit. Auf ihrem zweiten Album „Quintessence of Evil“ veranstalten MASTABAH wieder blastlastigen Brutal Death Metal amerikanischer Prägung. Ähnliches Gemörtel findet sich bei DEICIDE, aber manche Hyperspeed-Riffs erinnern auch an Grindcore alle INHUME.

Während das Debütalbum „Purity“ mit seinem Dauergeblaste etwas eintönig war, ist Nachfolger „Quintessence of Evil“ deutlich abwechlungsreicher geraten. Es gibt mehr Grooveparts, atmosphärische Samples und sogar einen Breakdown. Mit seinen 30 Minuten ist das Album nicht zu kurz und nicht zu lang.

Einzig die Produktion hat mir auf „Purity“ besser gefallen. Die Snare ist für meinen Geschmack zu stark getriggert und passt nicht ins sonst eher rumpelige Soundbild. Kompliment an den Drummer, falls er diese unmenschlichen Hyperblasts wirklich spielen kann, aber es klingt trotzdem wie ein Drumcomputer. Derart schnelle Blasts sind nicht immer songdienlich. Es ist zwar seit „Purity“ schon besser geworden, aber ab und zu wünscht man sich immernoch eine Slow Motion-Taste, wenn der Drummer wunderbar groovige Riffs zublastet.
Apropos Riffs: Was die Gitarren da veranstalten, ist zu Großteil nicht bahnbrechend innovativ, aber nackenbrechend effektiv. Aus dem abwechslungsreichen, halbwegs melodischen Riffing stechen Hits wie „Human Gut“ und „Revelation“ hervor. Besonders viel Spaß macht auch der einzige Breakdown des Albums in der Mitte von „Fleshart“ mit seinen dissonanten Akkorden. Zum Schluss wird das Album standesgemäß zu Grabe getragen: Der letzte Song „Rotting Reality“ klingt mit seiner klagenden Melodie zum Teil wie ein Death Metal-Requiem.

Auch der Bassist kann einiges: Meist doppelt er zwar wie üblich die Gitarren, ab und zu haut er aber virtuose Fill-Ins raus. Growler Levan hat die übliche Gurgelstimme. Aufhorchen lassen aber einige Backingvocals, die nach einer Katze klingen, der jemand auf den Schwanz getreten ist.
Zum Abwechslungsreichtum des Albums tragen die atmosphärischen Samples bei. Vom Songwriting her besonders gelungen ist der Bruch in „Human Gut“, wo die Gitarrenwand plötzlich von einem Stimmendurcheinander abgelöst wird. Es gibt aber leider auch ein paar Hänger im Songwriting. Der Song „Hunger“ bricht zum Beispiel ziemlich unmotiviert ab.
Von kleinen Ungereimtheiten abgesehen ist „Quintessence of Evil“ durchaus empfehlenswert. Daher verwundert es, dass MASTABAH noch nicht gesignt wurden, sondern ihr neues Album auf dem vermutlich bandeigenen Label Wyrm Records veröffentlichen.

09.02.2010

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