Massive Slavery - Global Enslavement

Review

Es kommt nicht häufig vor, dass ich ein Album einwerfe und mich der Sound, die musikalische Wucht und Energie gleichermaßen wegpusten. MASSIVE SLAVERY erreichen diesen Umstand zwar nicht einwandfrei, denn dafür ist die Scheibe hier nicht durchgehend heiß genug. MASSIVE SLAVERY kommen dem allerdings schon sehr nahe, denn ihre Musik beinhaltet neben einem sterilen Triggersound, der natürlich klangliche Transparenz und Klarheit vermittelt, vielschichtige stilistische Strukturen.

Spontan würde ich behaupten, dass diese Band die indirekten (weil musikalisch nur bedingt vergleichbar) Nachfolger von DESPISED ICON werden könnten, denn ihr Stoff ist hart, auch gerne mal schnell (aber nicht durchgehend), abwechslungsreich, brutal aber auch verspielt und groovig, melodisch angehaucht und insgesamt einfach extrem. Auch wenn MASSIVE SLAVERY unterm Strich nicht ganz so technisch zur Tat schreiten wie ihre der Auflösung geweihten, oben genannten Kollegen, kann ich mir vorstellen, dass sie zukünftig noch einges reißen können und werden, wenn sie die Qualität vorliegendes Outputs nicht nur halten, sondern auch steigern können.

„Global Enslavement“ ist insgesamt gut strukturiert und glänzt mit Abwechslung. Manche Stücke bolzen ziemlich nach vorne los und bieten mit harten, abgehackten Grooveparts, wie man sie vom heutigen Metalcore kennt, gelungene Verschnaufpausen; dann aber wiederum geben MASSIVE SLAVERY so dermaßen Gas, dass einem fast schwindelig wird. Auch wenn ich persönlich gerne diese modernen Sounds höre, habe ich ab und an etwas Schwierigkeiten mit diesen extremen, dynamischen Schwankungen. Hier wird gnadenlos vom sogenannten Gravity Blast (wer hat sich diese dämliche Bezeichnung eigentlich ausgedacht?) kurz und knapp zu einem fetten Groovepart gewechselt, nur um danach wieder spontan Gas zu geben. Manchmal wirken diese abrupten Geschwindigkeitsveränderungen sehr kontruiert, jedoch immer überraschend. Man muss sich darauf einlassen können.

Gesamt gesehen haben die Jungs aus Quebec City definitiv den Zahn der Zeit getroffen und bieten neben allerlei zum Hüpfen und zum wild Herumposen auch das feine Maß an Melodie, die ihre Musik nicht unbedingt in eine bestimmte Ecke zwängt. „Global Enslavement“ ist vielseitig und offen, zeitgemäß und sicherlich für alle interessant, denen nicht wichtig ist, was gerade angesagt ist und was nicht, somit für all jene, die ohne Vorbehalte an Musik herangehen können.

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20.08.2010

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