Massive Assault - Mortar

Review

Finster drein blickende Typen starren auch auf einem Schwarz-Weiß-Bild an. Schwere, schleppende Gitarren setzen ein, natürlich bis in den Keller gestimmt. Und spätestens, wenn das Tempo das erste Mal anzieht, gibt es keine Zweifel mehr: Bei MASSIVE ASSAULT handelt es sich um eine klassische Death-Metal-Band niederländischer Prägung. „Mortar“ ist bereits das dritte Album des Quartetts.

Sonderlich filigran gehen die Jungs darauf nicht zur Sache. Vielmehr folgen MASSIVE ASSAULT dem Motto „Stumpf ist Trumpf“. Auch was Geschwindigkeit angeht, halten sich die Holländer etwas zurück. Stattdessen schimmert in Midtempo-Walzen wie „Suffer In Terror“ etwas BOLT THROWER durch. Den Hitfaktor der britischen Legende erreichen MASSIVE ASSAULT allerdings zu keiner Zeit. Das liegt auch daran, dass die Band auf nahezu jegliche Form von Melodien verzichtet. In „Empty Shell“ gibt es dahingehend mal eine kleine Andeutung. Doch ansonsten verlassen sich die Holländer voll und ganz auf die Macht ihrer Riffs. Diese Rechnung geht allerdings nicht richtig auf, denn viele Riffs klingen zu sehr nach altbekanntem.

MASSIVE ASSAULT haben andere Stärken

Produktionstechnisch hingegen können MASSIVE ASSAULT mal so richtig punkten. So fies bratende Gitarren gibt es seit den 2000ern leider immer seltener zu hören. Auch das Schlagzeug klingt, als komme es ohne Trigger oder sonstige technische Krücken aus. Die Brutalität von „Mortar“ ist von hinten bis vorne echt. Trotzdem fällt die Band nicht in die Rumpelfalle, denn die Platte ist nicht nur tight eingespielt. Auch die Produktion schafft – trotz aller Rotzigkeit – ein differenziertes Klangbild.

Unterm Strich ist „Mortar“ eine zweischneidige Angelegenheit. Zwar bringen MASSIVE ASSAULT alle Zutaten an den Start, um hier ein amtliches Death-Metal-Brett vorzulegen. Doch leider gelingen der Band keine wirklich zwingenden Songs. Über ein „solide“ kommt keiner der neuen Tracks hinaus. Gerne-Fans, die einfach nur mal wieder ihre Ohren durchspülen wollen, können damit glücklich werden. Für mehr reicht es 2018 aber nicht im Hause MASSIVE ASSAULT.

19.01.2018

"Irgendeiner wartet immer."

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