Massive Assault - Death Strike

Review

Die Niederlande und Death Metal? Wer da nicht zuerst an ASPHYX und HAIL OF BULLETS denkt, hat in der Metal-Geschichtsstunde vermutlich gepennt. Aber dass auch abseits dieser beiden Namen munter im Old-School-Bereich gewütet wird, beweisen nicht zuletzt die seit etwas mehr als zehn Jahren bestehenden MASSIVE ASSAULT .

„Death Strike“ heißt die neueste Attacke des Quartetts, und die hat es in sich. In halsbrecherischem Tempo knüppelt die Band ihren Stoff runter. Beginnend mit dem ungnädig lospeitschenden Opener „Driven Towards Death“ wildern die Niederländer problemlos in Gefilden, in denen sich schon die oben genannten Altmeister vergnügten, aber auch DISMEMBER, ENTOMBED und zeitweise BOLT THROWER haben ihre Spuren hinterlassen – Schweden scheint aber trotzdem die größte Anziehungskraft auf MASSIVE ASSAULT ausgeübt zu haben. Besonders viel Innovation braucht es hierbei nicht, denn genauso wirkt die Scheibe richtig. Gnadenlos hämmert das recht trocken (und völlig passend) produzierte Schlagzeug im Hintergrund, die Riffs sägen mit tödlicher Präzision und der grummelnde Bass nimmt eine tragende, aber nicht führende Rolle ein. Wer auf Pausen hofft, kann gleich einpacken, denn darauf legen MASSIVE ASSAULT gar keinen Wert, auch wenn sie gelegentlich, wie in „Turning Tides“, mal das Tempo drosseln; aber genau dann wirken sie umso angriffslustiger. Das einen ebenfalls völlig plättende „Pride“, mit seinem wütenden Double-Bass-Feuerwerk, oder die wahre Prügelorgie „Chained“, in der auch die Lead-Gitarre plötzlich eine majestätische Rolle einnimmt, lassen weitere Nacken knacken.

„Death Strike“ hinterlässt nicht nur ein sprichwörtliches Schlachtfeld, es ist das Schlachtfeld! In bester Manier hämmern einem die Niederländer zehn Songs feinsten Old-School Death Metals in die sprachlos offene Fresse. Dabei braucht es keinen Schnickschnack wie kreativen Überschuss, den eh kein Schwein hören will. Wer drauf steht, wird hier bestens bedient, und der Titel könnte auch kaum passender gewählt sein. Macht mächtig Dampf und Spaß!

24.04.2012

Chefredakteur

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