Massemord - Skogen Kaller

Review

Hier wieder ein schwieriges Stück schwarzes Metall. Auf der einen Seite gefallen mir einige Parts dieser Scheibe ganz gut, jedoch kann ich anderen noch nichteinmal ein müdes Lächeln abgewinnen. Hierzu dürften als Auftakt schoneinmal die Songtitel genügen, die aber aufgrund des Humorpotentials schon wieder lustig sind. Solche Kleinode wie „Skogen Kaller Og Vi Svarer“ (übersetzt: „Der Wald ruft und wir antworten“) gehören aber mindestens in die Hall Of Fame der besten Black-Metal-Songs! Dort reihen sich munter an: „Solen Skinner Ikkje“ („Die Sonne scheint nicht“) oder auch die Texte selbst haben so einiges zu bieten.
Widme ich mich lieber der Musik und vernachlässige die Texte ein wenig, denn hier bekommt man schon derbe einen auf den Latz gebrettert, was mir wie gesagt teilweise schon gefallen will. Hier z.B. der schon erwähnte Track „Solen Skinner Ikkje“, der trotz des bösen Titels ein paar ganz nette Songstrukturen aufweisen kann, die streckenweise auch mal ganz koordiniert sind. Zwar haut das Keyboard etwas unwirsch dazwischen, aber darüber kann man noch hinwegsehen. Das gelingt in einigen Songs leider nicht so gut, denn z.B. in „Flowers For Your Funeral“ klingen die Tasten wie die meiner kleinen Nachbarin, die erbärmlich versucht dem Kasten auch nur eine ansprechende Melodie zu entlocken. Da sollte man sich die Keyboards vielleicht doch besser schenken und mehr Mühe ins Songwriting der anderen Instrumente stecken, denn da wäre sie mit Sicherheit auch besser aufgehoben. Dann hätte man einigen Songs, wie z.B. „Soul Deceiver“ auch ein richtiges Drumming schenken können, denn das von der Konserve ist wirklich übel. Jedoch scheint mir, dass nicht alle Tracks mit einem Drumcomputer versehen wurden. Oder man hat sich bei diesen einfach nur mehr Mühe gegeben? Im Booklet wird auch darauf hingewiesen, dass die Songs in der Zeit von 1992 bis 2001 geschrieben wurden, vielleicht lassen sich so diese Qualitätsunterschiede bei den Keyboards und Drums erklären.
„My Last Breath“ ist dagegen nämlich recht ausgereift und kann bis auf einige kleinere Ungereimtheiten schon als ein ganz ordentlicher Track durchgehen. So kommen auch die Keyboards ansprechenender herüber, ohne dabei in ganz tiefe Gefilde abzusacken. Auch „Den Gamle Festningen“ wird durch die Akustikparts aufgewertet und kann in Teilen auch bei schnelleren Passagen noch punkten.
Insgesamt muss man an diesem Album sicherlich noch mächtig feilen und nach zwölf Jahren Bandgeschichte ist das Resultat doch ziemlich mau. Trotzdem sind einige gute Elemente da, die leider auf einem recht wackeligen Fundament gebaut sind. Dort muss man beim nächsten Album noch einiges bewerkstelligen, damit das Haus nicht zusammenbricht.

05.01.2005

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