Massdistraction - Follow The Rats

Review

Es wird ein schwieriges Unterfangen für diese Schweden, den Titel ihres ersten Langeisens gewissermaßen zum Programm zu machen. Ihre harschen, zum Teil recht derb intonierten Tracks, die dafür sorgen sollten, dass der geneigte Thrash-Lunatic dem Ruf von MASSDISTRACTION förmlich erliegt und in Folge selbst zur Ratte wird, um der Band selbstlos zu folgen, lassen nämlich das gewisse „Etwas“ leider vermissen, aber alles der Reihe nach.

Die Jungs aus Malmö wirken überaus bemüht und scheinen auch amtlich Ambitionen zu haben, mit ihrem heftigen Mix ordentlich durchstarten zu können; zwingende Momente konnte ich jedoch auch nach mehreren Durchläufe nicht vernehmen.

Will sagen, man merkt die handwerkliche Kompetenz sehr wohl, das letzte Quäntchen songschreiberisches Know-How müssen sich die Schweden jedoch erst erarbeiten. In Ansätzen zumindest ist dieses aber sehr wohl schon zu erkennen, denn auch wenn MASSDISTRACTION den Metal logischerweise nicht neu erfinden, wissen sie mit einer amtlichen Portion Groove ihren an sich im Old School-Bereich anzusiedelnden Thrash mehr als nur gelungen zu gestalten.

Auffällig ist auch die fast schon „gemächliche“ Gangart dieser Burschen, wobei sie vor allem in den Mid-Tempo-Passagen wie eine brachiale Version von METALLICAS zur Phase des „schwarzen Albums“ klingen, auch wenn sie das Hitpotential der Herrschaften nicht erreichen und der ansonsten durchaus passende Gesangsstil von Mikkjal G. Hansen in jenen Momenten schlicht zu deftig klingt.

Für mich stellt der Gesang generell die Schwachstelle im Gesamtklangbild dar, vor allem weil „Abwechslung“ diesbezüglich nur in Spurenelementen auszumachen ist, die Instrumental-Abteilung dagegen sehr wohl für solche zu sorgen pflegt und nicht nur mit Tempo-Wechsel, sondern ebenso mit Rhythmus- und daraus resultierenden Emotionswechseln immer wieder aufhorchen lässt und zudem dafür sorgt, dass die massiven, hurtigen Passagen von „Follow The Rats“ deutlich stärker in den Vordergrund gestellt werden.

Schade drum, so bleibt als Fazit festzuhalten, dass MASSDISTRACTION zwar nicht übel, aber auch nicht wirklich berauschend klingen.

01.02.2013
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