Mal ehrlich: Was soll ich zu einer Band schreiben, deren Label in der Angst, einen ersterbenden Trend zu verpassen, vorsichtshalber ein nichtssagendes Zwei-Track-Pre-Release rauskloppt? Ähnlich zielorientiert wie das Label jedoch gibt sich scheinbar auch die Band selbst: Nichts anderes nämlich als waschechte 1:1-Hellacopters-Mucke gänzlich ohne Modifikationen bieten die zwei Songs Nothing In Common“ und „Red Room Lover“. Schwedischen Garage-/Punk-Rock auf der Erfolgswelle. Toll. Pünktlich 1999 gegründet und noch grün hinter den Ohren durfte man im Frühjar 2001 bei White Jazz Records (dem Hellacopters-Klon-Labor) die Feder über das Erfolgsduft ausströmende Papier schwingen und schon mal schnell Studioluft schnuppern, um dem abzusehenden Ende des Garage-Trends nochmal entgegenzuwirken und mit dem geplanten Longplayer doch noch ein paar Dollars einzustreichen. Die Musik ist nicht schlecht, geht ins Bein, ins Ohr – ins Abseits. Denn wer braucht Maryslim, wo es doch die Hellacopters gibt? Selten hab ich eine Band für eine so unverschämte Kopie (wenn man denn überhaupt von zwei Songs auf die Band schließen kann) so viel – plumpe – Promotion seitens ihrer Plattenfirma bekommen sehn.
Unter der einprägsamen Adresse <http://www.focusion.de/promotion/activ_result.php3?artist=57&label=25&catno=63&name=MARYSLIM&title=Nothing+In+Common+%21&select=start> kann man übrigens ein Ohr an den Titeltrack verlieren.