Maryann Cotton - Into Eternity

Review

„Free Falling Angels“, das Debütalbum der US-amerikanischen Glam-Rock-Kapelle MARYANN COTTON stand bei uns 2012 in der Kritik. Angeprangert wurde unter anderem, dass die Musiker nicht aus dem Quark kommen und zu oft die Handbremse anziehen. Leider haben sich MARYANN COTTON mit ihrem im November erschienenen Werk „Into Eternity“ in dieser Hinsicht nicht weiterentwickelt.

Geboten wird erneut klassischer Glam Rock. „What She Wants“ beginnt die Platte schmissig und eingängig – zwar mit gemäßigter Power aber dennoch sympathisch. Simple Riffs und der passende Gesang machen das Stück zum stimmigen Opener. Das folgende „Had Enough“ folgt einem ähnlichen Muster und kann im Refrain zum Fußwippen anregen.

Die ersten drei Titel der Platte machen einen guten Eindruck und man denkt im ersten Moment, dass MARYANN COTTON hier ein simples, spaßiges und gutes Album vorzuweisen haben. Leider kommt nach diesen drei Songs nicht mehr viel. „Hard Lost‘ N Fried“, „No Wish Upon No Stars“, „Into Eternity“ und „Death Is Beauty“ sind lahme Balladen, die zwar für sich gesehen nicht allzu übel sind, im Gesamtpaket allerdings anfangen zu nerven. Die einzigen Lichtblicke der restlichen Platte sind das tierisch fetzige „Keepers Of The Holy Grail“ und das griffige „Gangland“, welches mit seinem jazzigen Charakter überrascht.

„Into Eternity“ scheitert somit an seiner Übersättigung durch Balladen, verweichlichten Passagen und zu simplen Kompositionen. Glam ist doch die Musik der Machos, Aufreißer und Unruhestifter. Warum MARYANN COTTON sich dieses Vorurteil nicht zunutze machen und stattdessen verweichlichten 08/15-Glam für die gestresste Hausfrau von heute fabrizieren, weiß die Band wohl nur selbst. MARYANN COTTON könnten so viel mehr sein, wenn sie nur wollten. Die guten Songs zeigen, dass das Zeug dazu in den Musikern schlummert. So kann ich nur fünf Punkte vergeben und das auch nur mit gutem Willen, da „Gangland“ und „Keepers Of The Holy Grail“ tatsächlich reinhauen wie Teufel.

11.12.2015
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