Wahrlich prominente Unterstützung hat sich Jackie Patino, Macher von MARYANN COTTON (benannt nach einer britischen Serienmöderin), für sein Debüt angelacht: Am Start sind neben seinem Vater, Hal Patino von KING DIAMOND, unter anderem ex-KING DIAMOND-Gitarrist Pete Blekk, und Snowy Shaw (ebenfalls ex-KING DIAMOND, THERION, ex-DIMMU BORGIR, uvm.) sowie Andy LaRocque (KING DIAMOND) als Gast.
Doch ob sich Patino damit einen Gefallen getan hat, ist fraglich. Solche Namen lassen nämlich vor allem eines erwarten: Großes. Und groß ist “Free Falling Angels” nicht. Zu hören gibt es eher durchschnittlichen, sehr Keyboard-lastigen Glam/Hard Rock, dem es deutlich an Energie und Durchschlagskraft fehlt. Zwar durchaus emotional und spannend arrangiert, doch alles in allem dennoch eher seicht und gleichförmig plätschern die mit nur wenigen Highlights bestückten elf Titel so vor sich hin. Und zumeist wartet man auf die Momente, in denen sich die aufgebaute Spannung endlich entlädt, in denen MARYANN COTTON endlich aufs Gaspedal treten und etwas rockiger, schmissiger, mitreißender zu Werke gehen; vergeblich. Stattdessen hat man das Gefühl, die Musiker treten die ganze Zeit auf die Bremse und kommen einfach nicht aus dem Knick. Diesen Effekt verstärkt auch der Gesang von Jackie Patino: Zwar trifft der junge Herr alle Töne und versucht auch, variabel mit seiner Stimme umzugehen und die jeweilige Stimmung der Songs einzufangen, doch sein Organ ist einfach etwas dünn, sehr poppig und es fehlt ihm an Markanz und Charakter.
Technisch wissen MARYANN COTTON selbstverständlich genau, was sie tun. Und auch an dem passend zur Musik sehr sanften, klaren Sound von “Free Falling Angels” gibt es nichts auszusetzen. Doch ihren laut Promosheet gefassten Plan, in die Rockgeschichte einzugehen, können die Musiker so wohl nicht in die Tat umsetzen. Dafür ist “Free Falling Angels” doch zu unspektakulär und uneigenständig.
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