Marvel - Five Smell City
Review
MARVEL – das ist nicht etwa die firmeneigene Band der Comic-Schmiede aus den USA, sondern ein schwedisches Trio, das während ihres einjährigen Auslandsaufenthaltes einfach mal eine Rock’n’Roll-Band gegründet hat und das Genre auch ganz souverän vertritt. Auf ihrem Debüt-Album „Five Smell City“ zeigen die Jungs, dass sie ihre Instrumente gut beherrschen und auch echt energiegeladenen Rock’n’Roll fabrizieren können. Aber die Schattenseite des Ganzen ist das ausgelutschte Sujet und der überaus nervige Sänger, der einfach dafür sorgt, dass die Platte höchstens ein paar mal durchgehört wird, bevor man sie wieder weglegt. Das hat zur Folge, dass echter Hörgenuss recht spät aufkommt. Während der Gesang an einen rockigen Lenny Kravitz erinnert, ähnelt die Musik selbst sehr stark den HELLACOPTERS – aber besser gut geklaut als schlecht selbst erfunden. Auch Einflüsse ihrer Vorbilder KISS und THE STOOGES lassen sich ausmachen. Wenn die Stimme der Musik hätte standhalten können, wäre auch das Album in sich stimmiger gewesen. Was die Platte wirklich rettet, ist die qualitativ gute Gitarrenarbeit, die verfrickelten Gitarren-Soli und die schöne Comic-Aufmachung. Die Jungs machen nämlich auf Superhelden, die Schurken und Bösewichte von ihrem Hauptquartier in Brooklyn, NYC aus das Fürchten lehren. Zwar versuchen die Schweden alle Rock-Klischees zu umschiffen und keine Songs über Autos, Bier und Frauen zu machen, aber als echte Rock’n’Roller kommen sie nicht um diese Themen herum. Rock’n’Roll ist halt klischeebehaftet und muss sich demzufolge auch so anhören. Alles in allem handelt es sich aber für ein Debüt-Album um eine runde Sache, die ein jeder, der auf Rock’n’Roll steht, ruhig einmal antesten kann.
Marvel - Five Smell City
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Post-Rock/Metal |
Anzahl Songs | 13 |
Spieldauer | 44:49 |
Release | 2005-06-25 |
Label | Black Juju |