Maruta - In Narcosis

Review

Florida ist noch immer eine gute Brut(al)stätte für frisches Grindfleisch. Das zeigen einmal mehr die Jungs von MARUTA, die nach einem Demo und ihrem Beitrag auf dem viel gelobten Album „This Comp Kills Fascists“ nun mit „In Narcosis“ ihr Debüt vorstellen.

In 15 Songs und einer guten halben Stunde ballern und bolzen MARUTA, ihrem Namen alle Ehre machend, gnadenlos aus allen Rohren. „Maruta“ hängt direkt mit den grausamen Menschenexperimenten des berüchtigten japanischen „Unit 731“ im Zweiten Weltkrieg zusammen. Mit den „Holzklötzen“ waren die Opfer gemeint, die unvorstellbares Leid erdulden mussten.

Etwas greifbarer ist dagegen die Brutalität von MARUTA, die sich eines tonnenschweren Sounds bedienen. Geboten wird nicht klassischer Grindcore, sondern eine ausgewogene Mischung aus schnellen Gewaltattacken und brachialen, teils richtig groovigen Midtempobrechern. Gitarren und Bass sind mit einem entsprechend fetten Sound ausgestattet und wirken zusammen mit sauber abgemischten Schlagzeug wie ein alles zermahlender Mörser.

MARUTAs Anspruch sind Brachialität, Präzision und das Zeigen unterschiedlicher Facetten. Hier wird nicht einfach gnadenlos Schema F heruntergewalzt oder wild die Säge geschwungen. MARUTA arbeiten mal mit Skalpell, mal mit dem Vorschlaghammer, technisch auf hohem Niveau und mit viel Energie. Beim Gesamtsound schafft man den Schnitt zwischen einer ordentlich druckvollen Produktion, die dennoch den Charme einer rauhen Goregrindplatte besitzt.

Original sind die Floridagrinder bei Willowtip unter Vertrag, wo sich allerhand ähnlich gestimmte Kapellen wie KILL THE CLIENT oder MAGRUDERGRIND herumtreiben. Für Freunde etwas anspruchsvollerer Grindkost sind MARUTA jedenfalls ein lohnenswerter Anspieltip.

08.01.2009
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