KURZ NOTIERT
Laut Southern Lord haben es MARTYRDÖD mit ihrem siebten Album nun zum Gigantenstatus gebracht. Nun, zumindest ist „List“ gigantisch produziert, ohrwurmdurchseucht melodisch und rennt bei Liebhabern von SKITSYSTEM, WOLFBRIGADE und AGRIMONIA offene Türen ein. Für ausreichend Reibung sorgt Mikael Kjellmans heiser-entzündetes Organ, wirklich dreckig geht aber anders und Like oder Dislike geraten wie so oft zur Glaubensfrage zwischen Altertum und Moderne. Sollte allen taugen, für die Crust und D-Beat erst bei genannten Referenzen und nicht schon viel im UK anfangen (ergo wenn die alte Schule zu viel Kruste angesetzt hat und der Plattenschrank zu einem Gutteil mit 90er-Scheiben aus Göteborg gefüllt ist). Böse Zungen würden von Pop-Crust sprechen.
Woah, was für ein Brett! Nachdem die vorherigen Alben etwas überproduziert klangen haben sich die Schweden wieder auf ihre Ursprünge besonnen. Dadurch rockt „List“ wie Sau. Klassischer Crust bei MARTYRDÖD? Mitnichten denn die Lead-Klampfe hat bei den Schweden nach wie vor Einzug gehalten und so mit wird die ganze Suppe viel melodischer und eindeutig abwechslungsreicher als bei Genre Kollegen. Schade, dass die Black Metal Einflüsse von einst fast ad acta gegangen sind. Etwas mehr Dreck & Druck hätte nicht geschadet.