Mars Red Sky - Apex III (Praise For The Burning Soul)

Review

MARS RED SKY aus Frankreich rücken mit „Apex III (Praise For The Burning Soul)“ heran, einem psychedelischen Stoner-Doom-Brocken mit reichlich 70er-Vibes. Jetzt kann man natürlich genervt aufstöhnen: „Schon wieder so ein ein Ding.“ Aber das Trio aus Bordeaux hat doch einen eigenständigen Sound am Start, den sie auch gut in Szene zu setzen wissen – denn nicht umsonst sind sie schon unter anderem an der Seite von SLEEP, DINOSAUR JR. und KYUSS LIVES! aufgetreten.

Das geht beim Intro „(Alien Grounds)“ los, wo MARS RED SKY eine merkwürdig spacige Atmosphäre in der Stoner-Wüste heraufbeschwören, ehe dann beim anschließenden Titeltrack „Apex III“ die wummernden Gitarren wie gigantische Sandwürmer aus dem Boden hervorbrechen und sich elegant und mal entlang, mal abseits der Blues-Tonleiter durch den Song winden. Hier offenbart sich auch die druckvolle, extrem basslastige Produktion in ihrer ganzen Pracht. Die Gitarren klingen sehr fuzzig, der Bass knorzt ordentlich, das Schlagzeug hat einen hallenden Klang und doch klingt der Sound erfreulich transparent – eine Produktion wie aus dem Stoner-Lehrbuch.

Der angenehm hohe, klare Gesang thront über dem Geschehen, ist stets präsent und bildet einen schönen Kontrast zur sonst recht tiefenlastigen Musik. Zusammen mit den schönen Synthesizer-Effekten und den subtilen, akustischen Gitarren, mit denen MARS RED SKY ihre Musik hier und da ausschmücken, tragen diese dazu bei, dass auf „Apex III (Praise For The Burning Soul)“ eine eigenartig mystische Atmosphäre vorherrscht. Besonders schön ist dies beim orientalisch beeinflussten „Prodigal Sun“ zu hören, das ein wenig an SAMSARA BLUES EXPERIMENT erinnert.

Und so wandelt das Album zwischen träger, groovender Heaviness und weitläufigen, psychedelischen Soundlandschaften hin und her, wobei sich MARS RED SKY auch nicht für richtige Krachorgien zu schade sind. So erlebt der Hörer gegen Ende von „The Whinery“, wie der Song in einem Blastbeat (richtig gelesen!) errumpiert, begleitet von kreischenden Gitarren, die den Hörer regelrecht unter Beschuss nehmen. Dagegen wirkt das psychedelische „Under The Hood“ beispielsweise recht eingängig, inklusive verträumtem Refrain zum Abheben. Gleiches gilt für das folgende „Friendly Fire“, bei dem die oben erwähnten 70er-Vibes noch am prägnantesten zu hören sind.

Mit „Apex III (Praise For The Burning Souls)“ nehmen MARS RED SKY ihre Hörer mit in andere Sphären. Wem das zu langweilig ist, der kann beim Hören der Platte auch die Anlage voll aufdrehen und sich vom gewaltigen Wummersound plätten lassen. So wird das Album zur reinsten Ganzkörpererfahrung. Egal, welchen Ansatz man wählt: MARS RED SKY liefern und überzeugen mit einem gelungenen, eigenständigen Album.

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25.02.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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