Marillion - Happiness Is The Road, Volume 2: The Hard Shoulder

Review

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Während „Happiness Is The Road, Volume 1: Essence“ als konzeptionelles Werk und im Kontext zu früheren Alben der Band kaum Akzente setzen kann, versteht sich „Happiness Is The Road, Volume 2: The Hard Shoulder“ eher als songorientiertes Album, das in der Tat wesentlich mehr – und das einfach von allem, von Melodien, von auf den Punkt gespielten Songs, von Herzblut und von Leidenschaft – zu bieten hat und damit auf ganzer Linie zu überzeugen weiß.

Neben dem ordentlich durchstartenden und vorab auf der bandeigenen Homepage kostenlos zum Download angebotenen „Whatever Is Wrong With You“, das mich auf Anhieb infizierte, und dem eingängigen Opener „Thunder Fly“, der sich nach nur wenigen Durchläufen ins Gehör einbrennt und dort ganz offensichtlich bis in alle Ewigkeit verweilen möchte, ist es vor allem komplexeren Songs wie „The Man From The Planet Marzipan“ und „Asylum Satellite #1“ zu verdanken, dass sich MARILLION ganz offensichtlich doch noch immer aus der Masse an Prog-Rock-Bands hervorheben können. Diesbezüglich fällt auch die bereits im Review zu „Happiness Is The Road, Volume 1: Essence“ bemängelte schwächere Produktion nicht zu sehr ins Gewicht, denn hier spürt man endlich wieder die Magie und das Feuer der MARILLION, die ich seit jeher zu schätzen gelernt habe. So ist es auch nicht verwunderlich, dass mir zu „Older Than Me“ tatsächlich noch einmal Tränen in die Augen schießen – so emotional habe ich die Band schon lange nicht mehr erlebt. „Especially True“ ist letzendlich eine eher durchschnittliche Rocknummer, die den bisherigen positiven Eindruck wieder etwas nach unten zieht, doch mit dem folgenden und auch abschließenden „Real Tears For Sale“, in dem es textlich um die öffentliche Selbstdar- und Zurschaustellung von Stars und Sternchen wie zum Beispiel Britney Spears geht und zum Nachdenken anregt, für diesen kleinen Durchhänger voll und ganz entschädigt.

„Happiness Is The Road, Volume 2: The Hard Shoulder“ funktioniert großartig. Zwar schafft es das neue Material nicht wirklich an die Klassiker der Band heranzukommen, aber eine Band wie MARILLION, die zumindest versucht, sich selbst mit jedem weiteren Album voranzutreiben und weiterzuentwickeln, muss sich letztendlich auch nicht kopieren, um trotzdem hervorragende Songs zu veröffentlichen, die bewegen. Soviel Energie und soviel Leidenschaft tröstet dann auch über den mageren ersten Teil dieser Geschichte und die letzten beiden stark durchschnittlichen bzw. sogar unterirdischen Veröffentlichungen hinweg.

24.12.2008

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