Marillion - Best.Live

Review

Galerie mit 8 Bildern: Marillion - Marillion + Saga In Concert 2011

Nach Zahlen sind MARILLION eine große Nummer – gegründet 1979, haben die Briten runde 15 Millionen Tonträger verkauft und sich im Progressive Rock einen echten Namen gemacht. Den haben sie in den letzten Jahren vor allem durch innovative Geschäftsmodelle wieder aufgefrischt. Trotzdem, das muss ich gestehen, ist die Band für mich immer ein Fall wie Hertha BSC gewesen – zu gut für die zweite Liga, aber nicht immer ganz mit dem Format für die erste gesegnet. Oder, anders gesagt: Richtig große Hits haben MARILLION meinem Geschmack nach nicht, dafür aber haufenweise einfach gute Songs, und vor allem eine verdammt loyale Fanschar.

„Best.Live“ legt davon Zeugnis ab – runde zweieinhalb Stunden Liveaufnahmen auf einer DoppelCD, teils recht aktuell, teils schon fast zehn Jahre alt. Die Auswahl der Mitschnitte ist alleine schon deshalb erstklassig, weil zum einen genug Material vorhanden war, um nur die gelungendsten Takes auszuwählen, zum anderen auch noch die Gelegenheit günstig war, diese noch ausführlich zu bearbeiten. Das ist trotz der unbestreitbar exzellenten Performance bestimmt passiert, denn „Best.Live“ klingt derart glatt und perfekt, dass es fast wie ein mit Fanchören und Mitklatschorgien unterlegtes Studio-Best-Of wirkt. Das ist weniger kritisch gemeint, als es klingt – nur muss klar sein, dass diese Doppel-CD sicherlich nicht der rohe On The Road-Charakter umweht, den man sich erhoffen mag.

Stattdessen erstrahlen typisch britisch-melancholische Proghymnen wie „The Invisible Man“ oder das wirklich wunderschöne „This Strange Engine“ in ihrem vollen Glanz, mit soften Drumbeats, endlosen, singenden Leadgitarren, mit Feingefühl eingesetzten Effekten und fantastisch emotionalem Gesang. Der Atmosphäre sehr dienlich sind auch die gekonnt eingesetzten Klavier- und Synthesizer-Intermezzi, die mit klassischen Rocksounds gerade der zweiten CD, die ohnehin akustischer, stiller und nachdenklicher ist, eine nostalgisch-warme Stimmung verleihen („Neverland“). Hier sitzt zweifellos alles.

Natürlich stellt sich die Frage, ob man „Best.Live“ wirklich braucht, wenn man die umfangreiche Diskographie der Band oder gar ein reguläres Best Of oder eine Live-Aufnahme schon im Schrank stehen hat. Mehr als genug davon gibt es ja. Die Veröffentlichung ist letztlich eine Kombination daraus, beides gleichzeitig und nichts von beidem richtig. Dafür fehlt das Livefeeling genauso wie eine Reihe von Songs, die Fans sicherlich erwartet haben.

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04.06.2012

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