Manuscripts Don't Burn - The Burning House

Review

MANUSCRIPTS DON’T BURN ist nicht nur der Name der Autobiographie des russischen Satirikers Michail Bulgakow, sondern ebenfalls das Soloprojekt des EPHEL DUATH-Gitarristen Davide Tiso. Das Debütalbum entstand zu größten Teilen, als der Musiker am Songwriting für ein CARYN CRISIS-Soloalbum arbeitete, dann aber nach eigener Aussage herausfand, dass seine Kompositionen gar kein Platz für die Vocals der Dame ließen.

So entstand als „The Burning House“. Ein Extrem-Metal-Instrumentalalbum. Ebenfalls nach eigener Aussage wurde Tiso dabei von verschiedenen norwegischen Ein-Mann-Projekten beeinflusst. Auch wenn er nicht erklärt, auf wen er sich hier beziehen mag, erklärt diese Aussage zumindest das latente Black-Metal-Flair in seinem Riffing. Obwohl er ansonsten eher im Prog zuhause ist, schwingt in den Gitarrenmelodien immer etwas entrückt misanthropisches mit. Dabei sind sie zwar technisch sauber, aber zu keinem Zeitpunkt komplex oder gar faszinierend Arrangiert, wie man es von einer Platte, die ausschließlich durch ihre Gitarrenarbeit begeistern will, eigentlich erwarten könnte. Vielmehr neigen MANUSCRIPTS DON’T BURN dazu, hektisch und uninteressant zu sein.

In seinen guten Momenten ist der Sound aus BM-Ausschussware meets Prog wegen seiner Skurrilität faszinierend und fast hypnotisch. Begeisterung stellt sich dabei allerdings nicht ein. Inwieweit das der sehr dünnen Produktion und dem unglaublich willkürlichen und nicht wirklich fachkundigen Schlagzeugspiel geschuldet ist, kann nur gemutmaßt werden. „The Burning House“ ist allerhöchstens für BM-Gitarristen mit Blick über den Tellerrand interessant oder für Menschen, die zwingend völlig neue musikalische Erfahrungen brauchen. Für sachkundige und enthusiastische Musikhörer eher nicht.

12.10.2010
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