So, meine sehr geehrten Herren aus Pittsburgh! Antreten und in einer Reihe aufstellen zur Kopfnuss! Ihr habt euch von MELTDOWN aufgrund des inflationären Gebrauchs dieser acht Buchstaben als Bandname durch aberhunderte Konkurrenzkapellen in MANTIC RITUAL umbenannt… schöne Scheiße! Und jetzt? Wieso nicht in PATELLA GRINDERS? Bleiben wir doch mal bei der Wahrheit! Fiese Heuchler!
Denn vor dieser räudigen Thrash-Rakete muss man einfach niederknien! Kurz aufstehen, abschädeln… und dann wieder niederknien. Ein Kniefall folgt auf den selbigen. Hier stimmt vor allem eines – und das ist neben Spielfreude, technischer Kompetenz und nachhaltigem Songwriting das Wichtigste – die Attitüde… und das Gefühl für Alte-Schule-Knüppel-Metal, wie er sein sollte, mehr noch: wie er sein muss! Dieses ist eine rare Aufnahme. Man kann das Herzblut rauschen hören, welches der Vierer in dieses Album hat fließen lassen. Sicher, Thrash ist schon seit Längerem wieder da… aber nur den wenigsten wie MASS EXTINCTION oder WARHEAD und eben diesen Herren hier gelingt es, den Geist der guten alten Tage derart fulminant heraufzubeschwören, dass die (Leder)Hose wieder so richtig knacke-eng spannt, dass man sich stundenlang lieber nicht hinsetzen möchte.
Die vier ausreichend hässliche Kerle haben doch tatsächlich das Beste von den ganz Großen aus den Achtzigern in die Jetztzeit mitgenommen und den Stahl feinstens legiert. EXODUS, METALLICA, MEGADETH und ANTHRAX seien erwähnt… und dann für heute auch gleich wieder vergessen und am besten im Keller verkramt, zumal die vorgenannten Altmeister in letzter Zeit nichts derart Frisches und Zwingendes vorgelegt haben. Gut, man will sich ja weiterentwickeln und das ist auch gut so, aber die vier jungen Hüpfer nehmen den Institutionen die gute Butter vom Brot. MANTIC RITUAL hören sich einfach ECHT an!
Herrlich ist vor allem die dem in jedem Belang Old School atmenden Liedgut angepasste Produktion, die die elf Thrash-Keulen gar vortrefflich dreckig aus den Boxen knattern lässt.
Sei es das mächtig eingängige wie gleichsam wieselflinke “Murdered To Death“, die superbe Mischung aus MEGADETH und DARK ANGEL in “One By One“, das treibende “Double The Blood“, die herrliche SADUS-METALLICA-Party “Thrashatonement“ oder der ohrwurmstichige, ja sogar als großartig zu bezeichnende Rausschmeißer “Next Attack“; die Platte zündet von vorne bis hinten durch wie ein angezündeter Furz nach Genuss von Tante Friedas Bohnensuppe.
Achja! Dass Fronter/Klampfer Dan Wetmore einem jungen James Hetfield in Phrasierung und einem Paul Baloff in Stimmfärbung ähnelt, kann natürlich kein Fehler sein…
Wahrscheinlich ist “Executioner“ ohnehin eine konservierte Aufnahme einer längst in Vergessenheit versunkenen Band aus den Achtzigern, die jetzt wieder irgendwo in der Bay Area aufgetaucht ist und ihren Weg zu den Jungs MANTIC RITUAL gefunden hat…
Wie dem auch sei, EINES steht mit “Executioner“ zweifelsfrei fest: Jetzt ist Thrash so richtig bäck!
Kenn ich auch nich aber der Bericht gefällt mir. Werden schon acht sein was?
THRASH TILL DEATH
Damit ist auch schon alles gesagt.