Manowar - The Lord Of Steel Live

Review

Galerie mit 8 Bildern: Manowar - The Final Battle

MANOWAR sind und bleiben einfach die wahren Helden des True-Metal. Das sehen sie selbst so, also bleibt uns ‚Pleasure Slaves‘ da draußen an den Hifi-Anlagen keine Alternative als uns unterwürfig in Zustimmung zu üben. Nach „The Lord Of Steel“, das beileibe keine langweilige Platte, sondern ein Lichtblick im truemetallischen Universum war – MANOWAR selbst sind generös und gehen nicht so weit, das aktuelle Album als ein Manifest für jedwede neue Veröffentlichung in dem Genre anzusehen -, kommt nun mit „The Lord Of Steel Live“ eine 6-Track-EP auf den noch nicht übersättigten Markt an MANOWAR-Veröffentlichungen, die auch den Status der Band als Live-Macht zementieren soll.

Dass die Herren DeMaio und Adams (plus Gefolge) die Weltherrschaft („We Die For Metal“ und so…) sowieso schon inne haben, wissen sie selbst am besten. Für die vermutlich wenigen Unwissenden sind als Beweis oder vielmehr als Hilfe zur Akzeptanz eben jener Weltherrschaft diverse Länder in ihren Umrissen nicht nur nachgezeichnet, sondern direkt auch in den Länderfarben angepinselt. Ein schönes Cover, schlicht und trotzdem aussagekräftig. Aber es geht hier ja um die Musik und die beschränkt sich auf fünf Songs der aktuellen Großtat und dem Titeltrack der im Vorfeld des wagneresken Albums „Gods Of War“ veröffentlichten „Thunder In The Sky“-EP. Es handelt sich also um Liveaufnahmen aktuellen Datums, die die Vorherrschaft der Band noch einmal belegen sollen. Dass es damit ein wenig weit her ist, dürfte auf der Hand liegen.

Aber lassen wir die Ironie jetzt einmal beiseite. Fakt ist, dass Nummern wie „Expandable“, „Thunder In The Sky“ oder „El Gringo“ live nicht annähernd die Magie entfalten, wie die Band es heute teilweise noch immer bei ihren Klassikern schafft. Gerade „El Gringo“, das zu den besseren Nummern der letzten Scheibe gehört, wirkt auf „The Lord Of Steel Live“ absolut zahnlos. Zahnlos ist auch die Produktion, bei der ich ehrlich gesagt nicht sicher bin, wie viel hier im Studio entstanden ist. Irgendwie passt da was nicht zusammen. Der Gitarrensound hört sich jedenfalls verdächtig nach externer Soundkarte der Marke Line6 oder ähnlichem an. Auch der Gesang kommt mit dem Hall viel zu ’sauber‘ aus den Boxen. Ich möchte da echt keinem zu nahe treten, aber wenn man zum Vergleich das erste Livealbum „Hell On Wheels“ auflegt, ist das doch ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ob der Sound einem jetzt Bauchschmerzen bereitet oder nicht, muss jeder ‚Manowarrior‘ für sich selbst entscheiden.

Das viel größere Problem ist schlicht das Songmaterial. Die Stücke kommen live noch weniger zwingend als auf Platte daher und ich finde keinen Grund, warum ich hier eine Kaufempfehlung aussprechen sollte. Für mich riecht das Ganze nach Bereicherung unter dem Deckmantel den Fans etwas Gutes tun zu wollen.

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04.09.2013

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