Manowar - Hell On Earth V

Review

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Über die US-amerikanischen True Metal-Verfechter von MANOWAR braucht man an dieser Stelle wohl nicht mehr allzu viele Worte verlieren. In den letzten Jahren hat wohl keine Metal-Band für so viele kontroverse Diskussionen gesorgt wie die Langhaarmähnen rund um Bassist und Mastermind Joey DeMaio. Vor allem die etwas diffizile Veröffentlichungspolitik von MANOWAR lässt einen immer wieder vor Erstaunen sprachlos werden. Umfassen doch die letzten fünfzehn Releases unter dem MANOWAR-Banner, die immerhin bis in die 90er Jahre zurückreichen, ganze sechs DVDs, zwei Live-Alben, zwei Best-Of-Scheiben, zwei EPs und lediglich drei(!) reguläre Studioalben! Wer mit dieser Auffassung von musikalischer Produktivität nicht zurecht kommt, hat sich aber sowieso schon längst von Eric Adams und Co. abgewandt und somit dürfte diesen Teil der Metal-Bevölkerung vorliegende DVD mit dem überaus einfallsreichen Titel „Hell On Earth V“ nicht sonderlich interessieren. Für alle anderen ist dieser visuelle Akt aber eine durchaus gelungene Fortsetzung des sich immer weiter ausbreitenden, persönlichen Roadmovies der Band.

Haben sich MANOWAR auf den letzten vier Teilen ausschließlich auf das Zeigen vereinzelter Songschnipsel konzentriert, die zur Positivierung der Gesamtatmosphäre beitragen sollten, gibt es nun auf „Hell On Earth V“ endlich ganze Konzertausschnitte einzelner Songs. Das gezeigte Material bezieht sich größtenteils auf die „Demons, Dragons And Warriors Tour“, bei der die Songs der letzten Studioplatte „Gods Of War“ präsentiert wurden. MANOWAR bieten den Fans wiederum einen gut gemeinten Überblick über die Touraktivitäten der vergangenen vier Jahre, neu ist diese Idee aber schon lange nicht mehr?! Auch wenn die Aufmachung der DVD und vor allem die mitgeschnittenen Aufnahmen allerhöchste Qualität aufweisen und mit dutzenden von Kameras eingefangen wurden, fehlt der Scheibe einfach die nötige Durchschlagskraft und Originalität.

Natürlich spielen auch die Fans wieder eine große Rolle. Mit kurzen Einspielern zwischen den Live-Songs gewähren MANOWAR einen Blick auf die Locations, in denen gespielt wurde und gleichzeitig ist es auch ein Lokalaugenschein über die jeweiligen einheimischen Fans. Auch wenn das Ganze die kriegerische Atmosphäre, die auf der Bühne vorherrscht, etwas auflockert, können schreiende und grölende Fans, die dauernd nur „Hail And Kill“ brüllen mit der Zeit ganz schön nerven. Dass MANOWAR für ihre Anhänger die beste Band der Welt ist, wissen wir nicht erst seit „Gods Of War“, das war nämlich schon immer so?! Vielleicht wäre ein reiner Konzert-Mitschnitt besser geeignet und leichter konsumierbar gewesen, denn „Hell On Earth V“ ist technisch sowie optisch zwar ganz klar am Puls der Zeit, aber einige Ausschnitte scheinen nur so für die Skip-Taste gemacht worden zu sein.

Auch wenn die zweite DVD noch ein paar nette Einblicke in das MANOWARsche Leben bietet, gilt auch hier die Devise: Haben wir das nicht schon einmal irgendwo gesehen? Zusammengefasst scheint der Hölle auf Erden langsam aber sich die zündenden Ideen auszugehen. Auch wenn langjährige Fans auch hier wieder bedenkenlos zugreifen werden und das auch problemlos können (enttäuscht wird man ja nicht), sollten sich MANOWAR aber vielleicht doch wieder auf frisches Songwriting stützen, damit der glühende Ofen nicht irgendwann ganz ausgehen wird! „Hell On Earth V“ ist ein Highlight für Leute, die die ersten vier Teile noch nicht kennen, Die-Hard-MANOWAR-Fans sind oder im ersten Kapitel, das nur knappe zwei Minuten dauert, schon fünf Paar nackte und aufblitzende Brüste sehen will. Für alle anderen bleibt die Vorgabe zum Thema MANOWAR gleich wie seit Beginn des neuen Jahrtausends: Liebt sie oder hasst sie bzw. kauft die DVD oder eben nicht! Das bleibt jedem selbst überlassen. Dass Joey DeMaio mit alternden, weiblichen Fans nach einer Show aber noch immer öffentlich Liebe machen will, grenzt langsam an Lächerlichkeit. That’s it…

08.12.2009

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