Manowar - Fighting The World

Review

Galerie mit 8 Bildern: Manowar - The Final Battle

„Ey kuckma, hab schon wieder son peinliches True-Metal-Cover gefunden!!!“ „Ach lass stecken Alter, ick hab Fighting Se Wörld, da schockt mich nüscht mehr.“ Um es kurz zu fassen, ein Blick auf den schmalen Streifen entblößter Haut zwischen Lederslip und diesem Cowboyhosen-Überzug reicht, um den Geist des fassungslosen Metalheads in wilden Zwiespalt zu schmettern. “Öhm, soll ich das jetzt kultig oder schwul finden?“ „Ey Alter, uff jeden Fall schwul, schließlich sind die Achseln rasiert!!!“ Letztendlich komme ich selber auch nach stundenlangem Betrachten dieses billigen Comic-Covers zu keiner Lösung. Meinen die das ernst? Trotz der wilden 80er, kann das wirklich sein? Egal, schließlich geht’s mal wieder um die Tonkunst an sich.

1987 veröffentlicht, und damit schon satte 20 Jahre alt, lässt sich die Musik fast genauso wie das Cover beschreiben. Kult, vergewaltigt von Peinlichkeit. Aber MANOWAR wären ja nicht MANOWAR, wenn sie es nicht jedes Mal schaffen würden ihrer Musik das gewisse Etwas einzuhauchen, das auch nach dem 1000. Hördurchgang noch ein fettes Grinsen, gute Laune und schmerzende Nackenwirbel ins Spiel bringt. Doch was genau macht diese verfluchten Amis so beliebt? Diese verdammte Eingängigkeit? Die Frechheit eines kleinen Kindes, welches sämtliche Hoffnungslosigkeit verleugnet und solange plärrt und schreit, bis es seinen Lolly bekommt? Oder sinds doch die Höschen?

Man eröffnet mit dem Titeltrack, „Fighting The World“, stampfend und hohl, Mitgröhlgarantie inklusive. MANOWAR eben. Das Wort „Fight“ kommt übrigens über 40 mal vor. In einem Song, ist das Weltrekord? Wie auch immer, spätestens jetzt dürfte es der geneigten Fanschar aufgefallen sein, dass sich was getan hat im Hause der Schwertfuchtler. Man orientiert sich mit „FtW“ an einem eingängigeren Stil als auf den Vorgängern, und so haben auch Gitarren und Schlagzeug eine Extraportion Power abbekommen, eine Tatsache, die schon lange überfällig war, klang es auf „Sign Of The Hammer“ doch ein wenig dünn. Nun ja, aber trotz allem machen es MANOWAR uns mit diesem Output nicht leicht. So ist das folgende Songmaterial zu schwach und zu belanglos, um wirklich begeistern zu können. Ey Jungs, den Vorteil kräftiger Instrumentierung entdeckt, und nun zu faul das auch richtig einzusetzen? Hier und da mal nette Momente mit „Carry On“ oder „Defender“ (mit Sprechrolle von Orson Welles, seine Zeichens Filmschauspieler), der Rest weiß leider gar nicht zu gefallen. Der Text zu „Violence And Bloodshed“ ist eine Katastrophe („I´m looking for People who just wanna kill, we go back to Nam, cause no one else will“… haste fein gesacht Joey, hier is dein Lolly…), und hinzukommend hat man noch die Dreistigkeit besessen die Platte mit zwei „Intros“ zu „verschönern“. Alles in allem wirkt das Material zu wenig durchdacht, zu seicht, und schon fast ein wenig zu poppig. Tja, bleiben sieben Songs für bares Geld, die meisten davon schlecht. Und das WÄREN jetzt auch nur fünf Punkte, WENN ich nicht noch etwas Wichtiges hinzuzufügen hätte.

Track Nummer neun. „Black Wind Fire And Steel”. Gütiger Himmel, warum nicht gleich so? Eingängigkeit trifft Kitsch, vermischt sich mit Speed und Power, und explodiert in einer göttlichen Hymne an den einzig wahren Metal. Jungs, warum kein ganzes Album so? Macht ihr das mit Absicht, um uns zu ärgern? Dieser Song verkörpert all das, was MANOWAR zu dem macht was sie sind. Und los geht’s, Bassgefrickel, kurze Schlagzeug-Tatuffs, dann ein von Doublebass getragener Mitsing-Refrain, und ein Herr Adams, der im letzten Teil zu ungeahnten Höhenstufen eilt, um uns zu zeigen, was für eine Wahnsinns-Stimme da existiert. Geil, geil, geil! Tja Leute, da habt ihrs, die Existenzberechtigung für das wohl schwächste MANOWAR-Album. Zu den wackeligen fünf Punkten gesellen sich drei weitere. Einen fürs Cover, zwei für den letzten Song. „Fighting The World“ ist bei manchen Versand-Shops schon für zehn Öcken zu haben, meiner Meinung nach eine gute Investition. Und die Lobeshymne an das „Kings Of Metal“-Album, welches wirklich Platz 1 inne hat, spare ich mir diesmal zähneknirschend. Weiß ja eh schon jeder… hail MANOWAR!

Shopping

Manowar - Fighting The World (Ltd. Blue Translucent Vinyl)bei amazon25,99 €
01.12.2006

Shopping

Manowar - Fighting The World (Ltd. Blue Translucent Vinyl)bei amazon25,99 €
Manowar - Metal warriors/Herz aus Stahl/Fighting the world (live)bei amazon109,00 €
Manowar - Fighting the World (Red 2022 Lp) [Vinyl LP]bei amazon75,00 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37293 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

3 Kommentare zu Manowar - Fighting The World

  1. deadwood sagt:

    Wer hat dem Typen die Review Lizenz verpasst?

  2. anonymus sagt:

    Jehova… :saufen:

    10/10
  3. OrkusObskurius sagt:

    Für mich war Fighting the World immer das Stiefkind unter den 80er Alben. Aber ich hab es in den letzten Wochen des Öfteren mal komplett gehört und es steht den anderen Meisterwerken nahezu in nichts nach. Synclavier Drumcomputer? geschenkt! Haben Priest auf der RID auch gemacht. Blow your Speakers verhindert allerdings die 10er Wertung, das ist dann doch ne Spur zu poppig.

    9/10