Manos - Genocide

Review

Gute 20 Lenze hat die in Ex-DDR-Kreisen Kultstatus genießende Formation MANOS mittlerweile auf dem Buckel. Grund genug für das quatschige Trio nach sieben langen Jahren wieder einmal ein Studioalbum auf den hiesigen Markt zu werfen. Wie der Albumtitel bereits verrät schlägt “Genocide” dabei einen wesentlich ernsteren Ton an als man es von der Band vielleicht erwarten würde, Systemkritik statt Fahrradtouren auf der Bühne sozusagen. Und wie das Intro (“Du bist Deutschland”-ähnliche Klaviermelodie meets Bombenhagel) verlauten lässt ist es MANOS wirklich bierernst mit ihrem Fingerzeig.

Und das genannter Fingerzeig nicht nur textlich und konzeptuell sondern auch musikalisch beinhart auf SEPULTURAs “Chaos A.D.” gerichtet ist, wird schnell deutlich. Ob jenes Zielen auf eine der plakativsten Veröffentlichungen der mittlerweile eher halbgaren Brasilianer nun beabsichtigt ist oder nicht sei einmal dahin gestellt. Fest steht jedenfalls, dass mich das Ganze leider nicht wirklich vom Hocker reißen kann. Den gebotenen Death/Thrash Metal mit Hardcoreeinschlag hat man eben in den letzten Jahren viel zu oft zu Ohren bekommen, als dass man bei “Genocide” ins Ohrenschlackern geraten könnte. Klar, MANOS präsentieren sich wirklich gut, beweisen ein Gespür für gutes Songwriting und haben Riffs im Repertoire, die ins Ohr gehen. Mal thrashig-treibend oder in bester SIX FEET UNDER-Manier groovend arbeitet sich der flotte Dreier durch das Album, und auch die Gesangsleistung, hauptsächlich im Growlbereich versteht sich, ist gerade in Anbetracht des Alters der Band nicht von schlechten Eltern. Nur fehlt eben das gewisse Etwas. Etwas, was dazu veranlasst die Platte noch mal anhören zu wollen, sie zumindest leicht überdurchschnittlich erscheinen lässt.
Mit “Experimenten” der Marke “Stop The Politess” und “Stop The Meter Maid” hat man sich dann zu allem Übel auch noch doppelt ins Fleisch geschnitten, denn das peinliche Rumgerappe (hat bei SFU schon nicht funktioniert…) zerstört nicht nur die genannten Songs sondern hinterlassen auch noch einen faden Beigeschmack beim weiteren Hören der Platte. Dass die Jungs es mit dem Quatsch dann doch nicht ganz lassen können beweist zu guter Letzt “Frust”, bestehend aus Rumgekreische und “Grindcore”-Gebolze. Naja, mein Humor ist es leider nicht. Das Outro entschädigt dann allerdings sämtliche Fauxpässe der Platte und holt sie wieder in die Durchschnittlichkeit zurück: Mit derartig gefühlvollen Akustikgitarren kann man mich (leider?) viel zu oft ködern, hehe.

Nungut, “Genocide” bleibt also ein keineswegs schlechtes, wenngleich ein extrem nichts sagendes Album, das den Weg in meinen Cd-Spieler wohl nicht mehr so schnell finden wird. Die zwei Bonusstücke, “Überbleibsel” aus den Anfangstagen der Band, sind dabei für Fans nette Gimmicks, die einen hohen Schmunzel- und auch Nostalgiefaktor haben werden. Denn einen Heavy-Metal-Song wie “Metal Invade” wird diese Band vermutlich nicht mehr schreiben, hehe.

20.06.2007

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1 Kommentar zu Manos - Genocide

  1. hoppla sagt:

    hallo
    eure reviewer sollten vielleicht besser das bewerten,was sie auch gerne hören.
    man kann doch keine popper oder skater ne metalband reviewen lassen, nee leute.!!
    so,wie eure kritiker die manos cds verreißen, sollten sie vielleicht doch lieber bach oder blümchen oder das bummilied bewerten.
    meine fresse,so was blödes.

    10/10