Manntra - Oyka!

Review

Soundcheck Juli 2019# 13 Galerie mit 25 Bildern: Manntra - Eisheilige Nächte 2023 in Gießen

Für die kroatische Formation MANNTRA ist „Oyka!“ zwar schon ihr viertes Album, es ist jedoch das erste in englischer Sprache, das sie veröffentlichen. International und hier in Deutschland sind sie daher bisher eher unter dem Radar geflogen, auch wenn sie es bereits zu einigen deutschen Festivals, wie zum Beispiel dem Rockharz Open Air und dem Wacken Open Air, geschafft haben. Ganz halten sie sich auf „Oyka!“ allerdings nicht ans Englische, denn sie haben unter anderem einen deutschen Song mit dabei. Dafür haben sie sich einen äußerst prominenten Gastsänger mit ins Boot geholt. Trotzdem konnten MANNTRA in unserem Soundcheck aber nur mittelmäßig abschneiden.

„Oyka!“ hat seine Momente, aber auch viele Schwächen

„Oyka!“ beginnt mit dem Titeltrack, der sehr ruhig mit ein bisschen Akustikgitarren-Gezupfe und lieblichem Frauengesang einsteigt. Die Gitarre könnte aber auch eine Bouzouki sein, denn die gesellt sich wenig später dazu, als der Song richtig Fahrt aufnimmt. Mit etwas gröligem Männergesang und einer simplen, aber eingängigen Melodie entwickelt sich der erste Track zu einem ganz passablen Stück, das aber noch Luft nach oben lässt. Diese Luft lassen MANNTRA im Folgenden konsequent bei allen Songs des Albums, was eine seiner hauptsächlichen Schwächen darstellt. Da kann auch IN EXTREMO-Sänger Michael Robert Rhein mit seinem Gastauftritt bei „Kroatien“ nicht mehr viel retten.

MANNTRA versuchen den Spagat zwischen ernsthaft und Party

„Oyka!“ hat durchaus seine Momente. Jene zum Beispiel, in denen sich MANNTRA Instrumenten und Melodietypen bedienen, die seit Jahren schon gut bei ELUVEITIE funktionieren. Mal wird es härter, mal kann man schunkeln, und der oft mitschwingenden Balkanromantik ist durchaus etwas abzugewinnen. Allerdings wirken die Stücke schnell repetitiv und das Songwriting etwas zu simpel gestrickt. MANNTRA scheinen eine musikalisch ernsthafte Band sein zu wollen, die aber gleichzeitig das Publikum des Party-und-Saufgelage-Folks ansprechen möchte. Dieser Spagat gelingt ihnen leider nicht, denn so wirklich werden sie weder den Geschmack des einen noch des anderen Lagers treffen. Wer Folk Rock mag und auf „easy listening“ steht, wird an „Oyka!“ wahrscheinlich Freude haben. Den meisten anderen wird es wenig zusagen.

20.07.2019

headbanging herbivore with a camera

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