Manitou ist eine finnische Power-/ Heavy-/ Progressive Metal Band die 2004 nach fünf Demos ihr erstes Album rausgebracht hat, und dieses hiermit nach Labelwechsel mit drei neuen Songs nochmals auf den Markt bringt. Bevor aber reihum ‚Kommerz!‘ geschrien wird darf man nicht vergessen dass die Veröffentlichung der Scheibe bei ‚Rage of Achilles‘ wirklich etwas untergegangen ist und beileibe nicht die verdienten Früchte getragen hatte. Und da das Album auch bis dato nicht auf metal.de rezensiert wurde, mach ich mich jetzt daran und korrigiere diesen Wissensschwund im Archiv…
Und das mit nicht zu ignorierenden ausströmenden Glückshormonen im Körper – ‚The Mad Moon Rising‘ ist nämlich weitaus besser als man es von einem finnischen Powermetal Debut erwarten kann. Damit können wir auch gleich alle skandinavischen Klischees über Bord schmeißen: Minimalschlagzeug? Nicht vorhanden; – strahlendes Dur? Auch nicht vorhanden; – Runterträllern von beliebigen Hymnen bei High Speed? Keineswegs! Manitou gehen einen recht modernen Weg und braten sich ordentlich angeproggt durch 12 clevere Kompositionen die eine ziemlich ausgeprägte Verspielheit an den Tag legen. Von dunklem Midtempo Geschrammel (‚Machine Mind‘) über melancholisch/sentimentale Hymnen (‚Ancenstral Territories‘) bis hin zu filigranem Speedgefetze (‚Blind Eye Open‘) wird hier eine große Bandbreite abgedeckt und wirklich leidenschaftlich vertreten. Selbst wenn es noch nicht ganz zu einem absoluten Überklassealbum reicht, wird das Niveau hier hoch gelegt und ein Potential offenbart, das uns vermutlich auf späteren Alben hellauf begeistern wird.
Bei den drei neu hinzugefügten Songs lassen sie sich nämlich beim besten Willen nicht mit Killerriffs lumpen und leiten das kleine Terzett mit einer gottgleich rockenden Crossovernummer ein (‚Laughing in the Hiding Bush‘), die ich spontan auch als Highlight des Albums zählen würde. Das folgende 10-Minuten Epos ‚Brother’s Promise‘ überzeugt mit Abstrichen, und das Ende erfolgt dann in gut gelaunt fetzigem Dur (‚Face the Snake‘). Wenn dieser Kurs weiterbehalten wird, sollten wir uns den Namen Manitou wirklich merken und in Rot an die Pinnwand pinseln. Daumen hoch!
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