Manipulator - Voidbound/Unearthed

Review

Vermutlich kann „Voidbound“ als Debüt des Einmann-Projekts MANIPULATOR gelten, schließlich sind bisher nur zwei Demos zu verbuchen. Eine der Demos hat es auf die EP geschafft, als Dreingabe gibt es die acht Stücke von „Unearthed“ obendrauf, und das verschafft dem Labeldebüt Albumlänge.

Dass das nicht unbedingt viel für das Geld bedeuten muss, ist klar. Doch im Fall MANIPULATOR kann ich guten Gewissens von einem Bonus sprechen. M. (AURVANDIL), der Mann hinter dem Projekt, hat sich gänzlich dem Old School Death Metal gewidmet, ein bisschen Frühneunziger-Black Metal hat sich aber gerade auf „Voidbound“ auch eingeschlichen. Leider ist gerade das aktuelle Material relativ unspektakulär und obendrein noch ziemlich dumpf produziert. So rumpeln die ersten zwanzig Minuten in recht mangelhafter Qualität und ohne hörbare Akzente daher, der Eindruck bleibt bescheiden. Der erste Lichtblick kommt erst mit dem DARKTHRONE-Cover „Cromlech“, das dann wirklich gehaltvoll umgesetzt ist und überzeugt. Auch auf der „Unearthed“-Demo findet sich einiges gutes Material, auch wenn der verwendete Drumcomputer ein bisschen an den Nervenenden reizt. Doch deutlich klarer produziert hat die Demo reichlich zwischen Finsternis und Rotzigkeit wandelndes Material zu bieten. Neben dem mit einigen Soli durchaus abwechslungsreich und packend gestalteten Instrumental „Pyre No Fire“ zeichnet sich vor allem das etwas getragenere und deutlich mit Black-Metal-Einflüssen gezeichnete „I Am Lie“ als interessant aus, gerade weil die knurrigen Vocals von M. endlich etwas ausdrucksstärker wirken. Insgesamt ist gerade die Zugabe von Leidenschaft beseelt, hat aber unter dem genannten Drumcomputer zu leiden.

Ansonsten gibt es eben viel aus der Altkleider-Sammlung. Wirklich begeistern kann MANIPULATOR mit dieser EP vermutlich die wenigsten, und wenn ich daran denke, wie beispielsweise die Spanier von GRAVEYARD ihren Old School Death Metal interpretieren oder jüngst die jungen Herren von CHAPEL OF DISEASE, dann kann der Franzose da einfach nicht mithalten, ohne hier wirklich direkte Vergleiche anstellen zu wollen. Bleibt eine primitiv gehaltene Old School Death Metal-EP, die zwar hörbar ist, aber schlichtweg so gut wie nichts Beeindruckendes innehat. Bleibt abzuwarten, ob M. in Zukunft zwingendere Songs schreibt.

12.04.2012

Chefredakteur

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