Manilla Road - The Blessed Curse

Review

MANILLA ROAD, die Könige des Epic Metal, sind zurück und legen nur zwei Jahre nach dem sehr erfolgreichen “Mysterium” mit “The Blessed Curse” erneut ein formidables Werk in die Regale. Wie immer bei der amerikanisch-deutschen Kollaboration fragt man sich, wie die Platte denn klingen mag und ob sie qualitativ mit dem letzten starken Album mithalten oder sogar an die alten Klassiker heranreichen kann. In der Vergangenheit war es hin und wieder so, dass nicht alle Ideen, die Mark ’The Shark’ Shelton und seine Mitstreiter hatten, auch adäquat von der Band umgesetzt wurden.

Nach dem guten “Playground Of The Damned” und dem sehr starken “Mysterium” sind diese Gedankenspiele durchaus berechtigt. Andererseits hat The Shark – meiner Meinung nach – mit dem aktuellen Line-up das beste der Bandgeschichte um sich geschart. So ist es dann kein Wunder, dass gleich der titelgebende Opener allen kritischen Gedanken den Wind aus den Segeln nimmt. Basierend auf gezupfter Akustikgitarre sorgt der Gesang gleich für eine meterhohe Gänsehaut, bevor MANILLA ROAD heavy in das Album einsteigen. Das gekonnte Wechselspiel zwischen akustisch getragenen und harten Parts erweist sich stimmungstechnisch als optimale Einleitung in die Platte. Im Folgenden bündeln MANILLA ROAD ihre Stärken immer wieder und schaffen es auch bei ruhigeren Stücken wie dem orientalisch angehauchten “Tomes Of Clay” den Hörer zu fesseln. Es ist aber nicht so, dass “The Blessed Curse” in irgendeiner Form softer als seine Vorgänger wäre. Das Gegenteil ist eher der Fall. Stücke wie “Sword Of Hate”, “Reign Of Dreams” oder “The Dead Still Speak” streifen fast Thrash-Gefilde und bilden daher einen guten Kontrast zu den ruhigeren Songs. Als Bindeglied zwischen diesen beiden Extremen fungieren typische Road-Stücke wie “Luxifera’s Light”, die auch auf den Spätachtziger-Alben keine schlechte Figur gemacht hätten. Nachdem die Scheibe kompositorisch also einmal mehr überzeugen kann, ist die Frage nach der für MANILLA ROAD typischen Atmosphäre noch offen. Aber hier kann ebenfalls Entwarnung gegeben werden, denn auch “The Blessed Curse” besitzt diese unvergleichliche Stimmung, die nur MANILLA ROAD in der Lage sind zu erzeugen. Fans brauchen eigentlich nicht weiter lesen, und sollten sich statt dessen besser auf den Weg in den nächsten Plattenladen begeben um “The Blessed Curse” abzugreifen.

Unter dem Titel “After The Muse” enthält das sechszehnte Studioalbum der aus Wichita in Kansas stammenden Band übrigens noch eine zweite CD, die mit weiteren sechs Songs aufwartet. Hier wird Marks Faible für akustische Kompositionen noch einmal überdeutlich. Das besondere Bonbon hierbei dürfte allerdings das wieder entdeckte “All Hallow’s Eve” sein, das die Band Anfang der Achtziger während einer Probe aufgenommen hat. Die Qualität ist natürlich eher bescheiden, doch fand die Band den Song wohl derart gut, dass sie ihn kurzerhand mit dem damaligen Drummer Rick Fisher noch einmal neu aufgenommen hat. Eine schöne Geste an die Fans.

MANILLA ROAD haben es also erneut geschafft eine spannende Platte zu komponieren, die alle wichtigen Schattierungen des Bandsounds berücksichtigt. “The Blessed Curse” ist anders als sein Vorgänger, doch keinen Deut schlechter. MANILLA ROAD verstehen es, sich innerhalb ihres Kosmos immer wieder neu zu definieren und trotzdem alle ihre Trademarks heraus zu stellen.

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09.02.2015

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