Manilla Road - Roadkill Tapes & Rarities

Review

„Roadkill Tapes & Rarities“ stellt eine besondere Wiederveröffentlichung aus dem Backkatalog von MANILLA ROAD in Form einer Doppel-CD mit fast 160 Minuten Spielzeit und 24seitigem Booklet dar. Da wäre auf der ersten CD die einzig relevante Live-Veröffentlichung der Band aus den Achtzigern namens „Roadkill Live“, während die zweite CD unveröffentlichtes und rares Material beinhaltet.

„Roadkill Tapes & Rarities“ die Erste – MANILLA ROAD Live

Die ursprüngliche Version von „Roadkill“ war eine reguläre Live-Aufnahme, bei welcher allerdings damals seitens der Plattenfirma das Publikum reingemischt wurde, was auch hörbar war. Nun wurde ein komplettes, gut erhaltenes Original-Tape der gesamten Show von damals wiederentdeckt und für diese Wiederveröffentlichung von Neudi (Andreas Neuderth, Schlagzeuger) liebevoll restauriert und überarbeitet. Und im Gegensatz zur damaligen Veröffentlichung auf LP aus dem Jahr 1987 gibt es nun nicht nur lediglich einen Zusammenschnitt, sondern die komplette Show des Materials, das aus der Zeit zwischen 1985 und 1987 entstanden ist. Das sind dann sieben Songs mehr bzw. insgesamt 15 Stücke. Wir erleben damit zum ersten Mal das komplette Konzert-Feeling dieser Epik Metal-Legende damals im klassischen Dreier Band-Line Up Mark „The Shark“ Shelton (R.I.P. 2018), Scott Park (Bass) und Randy „Thrasher“ Foxe (Schlagzeug). Wermutstropfen: MANILLA ROAD sparten damals den großen Klassiker „Crystal Logic“ komplett aus. Der Sound ist recht roh und authentisch gehalten aber gut hörbar, die Songs sind Live meist schneller und härter gespielt als die Studioversionen, der Gesang von Mark grandios. Und das Publikum wurde hier auch realistisch eingefangen.

„Roadkill Tapes & Rarities“ die Zweite – Raritäten von MANILLA ROAD

Genauso interessant ist die zweite CD der Wichita-Metaller MANILLA ROAD mit unveröffentlichten Songs oder alternativen Versionen aus dem Nachlass von Mark Shelton. So gibt es frühe Versionen vom epischen „The Empire“ und „Centurian War Games“, es folgen unbetitelte Stücke, die Live im Proberaum aufgenommen wurden – mit entsprechend miesem Sound. Dazu Live-Raritäten wie „The Damage Is Already Done“ oder „One Of These Days“ sowie die Instrumental-Demoversion von „Upon The Wings Of Fate“. Stark ist die (Bootleg-)Live-Version von „Necropolis“ vom Bang Your Head 2000.

Fans dürfen bedenkenlos zugreifen. Insbesondere das Live-Album ist stark, während die zweite CD nicht so zwingend ist, in dieser Konstellation aber Sinn macht. Hoffentlich buddelt Neudi weiter in den Archiven von MANILLA ROAD!

12.02.2020

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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