Manilla Road - Metal

Review

Nach ihrem gelungenen, wenn auch nicht überragenden Debüt “Invasion” legten MANILLA ROAD nur zwei Jahre später mit “Metal” ihr offiziell zweites Album vor. Offiziell deshalb, weil das zwischen den beiden Alben aufgenommene “Mark Of The Beast” Bandkopf Mark ‘The Shark’ Shelton zum damaligen Zeitpunkt nicht gut genug war. Der Longplayer wurde erst 2002 veröffentlicht. Das wiederum ist gut für den Kontrast zwischen “Invasion” und “Metal”, denn hier kommt die Entwicklung von den psychedelisch angehauchten Hard-Rock-Nummern der Siebziger, bzw. den Proto-Metal-Ansätzen von “Invasion” hin zum bekannten Bandsound deutlicher zur Geltung.

Nun ist auch der Zweitling im Gegensatz zu seinem Namen kein reinrassiges Metal-Album, doch kommen die Trademarks der Band, die auf dem Vorgänger noch zarte Ansätze waren, hier schon stärker durch. Der Opener “Enter The Warrior” besitzt zwar einen nervtötenden Rhythmus, kann aber zumindest mit einem Refrain punkten, den man schon als ‘typisch’ für MANILLA ROAD bezeichnen darf. Auch die auf späteren Alben signifikante Art des Gitarrenspiels von Mark Shelton ist hier schon in Ansätzen erkennbar. Die Riffs sind wesentlich heavier als noch beim Debüt und auch die Soli kommen wesentlich fesselnder daher. Das folgende “Defender” schlägt in die gleiche Kerbe wie das Einführungsstück, kann aber eine Siebzigerschlagseite nicht verbergen. Kurz und knackig kommt die Nummer aus den Boxen, was eine weitere Facette im späteren Sound von MANILLA ROAD andeutet und für Abwechslung auf “Metal” sorgt.

Mit “Queen Of The Black Coast” folgt dann das erste richtige Highlight des Albums. Zusammen mit der sehr starken Gänsehautnummer “Cage Of Mirrors” kommen hier das erste Mal die Trademarks der Band vollends zum Tragen, wenn auch die Klasse späterer Songs nicht ganz erreicht wird. Der Weg in die richtige Richtung wird bei diesen beiden Nummern aber schon beschritten und sie befinden sich zu Recht wieder im Liveset von MANILLA ROAD. Der Titeltrack hingegen zeichnet sich durch harte, ebenso wie ruhige Parts aus, kann sich aber nicht entscheiden, ob er nun eher balladesk, hart oder progressiv sein will. Gute Ideen gehen hier mit einer latenten Orientierungslosigkeit Hand in Hand. Keine schlechte Nummer, aber leider nicht durchdacht genug arrangiert. Zudem befinden sich mit “Out Of Control With Rock ‘n’ Roll” und der Neueinspielung von “Far Side Of The Sun” (von “Invasion”) noch zwei verzichtbare Stücke auf dem Album, die den positiven Gesamteindruck schmälern.

“Metal” ist unter dem Strich keine Großtat, aber zumindest eine wichtige Etappe auf dem Weg dorthin. Besser, weil wesentlich metallischer als das Debüt, kann “Metal” mit Abstrichen überzeugen und hebt sich, auch weil die oft benannten Trademarks hier schon ausgeprägter sind, ein Stück weit von der Masse ab. Fans, sowie Sympathisanten der Band sollten “Metal” im Schrank stehen haben.

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24.09.2013

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