Manifest - ...and For This We Should Be Damned?

Review

Die Skandinavier können ohne Zweifel ein lustiges, verrücktes Völkchen sein, die ebendieses Gen auch gerne mal musikalisch nach außen kehren. Da sind die norwegischen Folk-Metaller TROLLFEST oder die stilistisch hier etwas näheren Finnen STAM1NA nur zwei von vielen Beispielen. Das lässt nun schon vermuten, dass auch MANIFEST aus Trondheim gewissermaßen zu dieser Riege gehören, aber vielleicht auf eine andere Art und Weise. Hier ist es nicht omnipräsent der abgefahrene Humor, den man hierzulande sicherlich auch oftmals als albern wahrnimmt, sondern lediglich die instrumentale Komponente, wobei die Nordländer gleich an mehreren verschiedenen Stellschrauben drehen.

Doch verflixt wie alles manchmal erscheint, will auf dem vierten Album der Band “…and for This We Should Be Damned?“ so rein gar nichts richtig gelingen. Es geht schon damit los, als dass man sich die Mühe gibt, dem Ganzen eine gewisse Besonderheit zu verleihen, indem man live aufnimmt. Klar, super Idee, bei Gelingen ein Schlag in die Magengrube für Meister-Propper-Produktionen. Allerdings doppelt ärgerlich, wenn der Sound überhaupt nicht passt, durch eine grausame Snare und eine weiterhin eher unglückliche Abmischung reichlich restmüllartig klingt.

Für ein gewisses Aufsehen sorgt dann in positiver Hinsicht zwar wieder die weitreichende Ideenpalette der Jungs, die aus ihrem Groove-Metal-Konstrukt enorm oft ausbrechen, in Doom-Gefilde abdriften oder als flotter Schredder agieren. Trotzdem taucht auch hier relativ schnell wieder die nächste Haltestelle für großflächige Kritik auf, denn was die Truppe an ihren Instrumenten durchaus auf dem Kasten hat, fehlt in der Feder. Kurzum, die Stücke auf “…and for This We Should Be Damned?“ sind trotz großer Ideenvielfalt zum größten Teil belanglos. Auch die Plastiksamples vermögen dahingehend nicht den Eindruck zu erwecken, als hätte man sich hier besonders große Mühe gegeben.

Bei MANIFEST ist Hopfen und Malz bestimmt noch nicht verloren, dennoch ist zumindest dieses Album keines, was man in naher Zukunft auch nur noch einmal aus dem Regal kramen müsste. Dazu fehlen gewisse Aspekte vollkommen, mit welchen die Referenz eben entsprechend punkten kann.

03.04.2015
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