Ein Best-Of-Album, auf dem sich die essentiellsten Kompositionen einer Formation befinden, ist an sich nichts Ungewöhnliches. Wenn jedoch davon die Rede ist, dass besagte Band aus einem stattlichen Fundus von 18 Veröffentlichungen wählen kann, ist die Auswahl der dafür in Frage kommenden Größen aus dem Business doch nicht mehr wirklich so groß.
Nur ganz wenige werden wohl erraten, dass hier von einer in den Untiefen des Undergrounds vor sich hin dümpelnden Truppe die Rede ist. Konkret geht es um die Siegerländer MANIFE§TATION, die uns auf “Putting The Past Behind“ einen Überblick über ihr bisheriges Schaffen gewähren und dafür das “schlechteste Review aller Zeiten“ erbitten.
Verdammt Jungs, damit wird es leider nix, zumindest nicht bei mir. Zum einen, weil ich euren Drunk Metal durchaus unterhaltsam finde (schon die Erläuterung der Stilbeschreibung, dass Drunk Metal aus Death, Thrash und Punk zusammengesetzt ist, wusste mich zu erheitern), zum anderen, weil ich die Art und Weise, wie Ihr vorgeht, überaus sympathisch und von daher sogar unterstützenswert finde.
Musik-Gourmets sind bei MANFE§TATION zwar völlig fehl am Platz, doch die räudige, kompromisslose Art, wie das Quartett sich durch das Programm ackert, bringt ihnen ebenso Sympathiepunkte, wie die Geschichte zum Hintergrund des vorliegenden Albums. Feinheiten lassen sich zwar nicht wirklich erkennen, doch, wie wir wissen, kann ja auch der musikalische Vorschlaghammer mitunter für eine Mords-Gaudi sorgen.
Klar ließe es sich hervorragend über diese Zusammenstellung meckern. Reichlich Stoff ist vorhanden, begonnen bei teilweise wirklich belanglosen Songs, über ebenso vorhandenes monotones Gebolze, bis hin zu einem miserablen Sound, könnte hier nahezu überall ansetzen. Aber darauf kommt es bei einer Band wie MANIFE§TATION doch gar nicht an.
Erwähnt werden sollte viel eher, dass auf “Putting The Past Behind“ ausschließlich Material verewigt wurde, das fortan keinerlei Berücksichtigung mehr im Programm der Band findet. Dadurch bleibt es spannend, wozu diese Truppe in Zukunft fähig sein wird.
Für mich impliziert die Eigenbeschreibung des Stils das Programm, und gerade deshalb sollten MANIFE§TATION auch besonders kritischen Zeitgenossen mehr als nur ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern wissen. Durchaus möglich, dass die Jungs in einschlägigen Kreisen gar als Kult empfunden werden.
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